Roland Wolf (links) nahm von Bürgermeister Fritz Link einen Scheck zugunsten des Spitals in Lambarene entgegen. Foto: Stephan Hübner

Beim Gedenktag in Königsfeld berichtete Roland Wolf über Aktuelles aus Lambarene und Bürgermeister Fritz Link mahnte zum Handeln angesichts der fehlenden humanitären Hilfen.

Über „Aktuelles aus Lambarene“ berichtete im Rahmen der „Albert Schweitzer Gedenktage“ Roland Wolf, Vorsitzender des deutschen Albert-Schweitzer-Hilfsvereins. Die Pianistin Henriette Gärtner unterhielt Gäste mit einem Klavierkonzert.

 

Im Jubiläumsjahr ließen einen aktuelle humanitäre Herausforderungen und das unveränderte Wohlstandsgefälle oft ohnmächtig erscheinen, so Bürgermeister Fritz Link. So bestehe die Gefahr, sich zurückzulehnen und nichts zu tun, Bilder von Armut und Fragen nach Gerechtigkeit auszublenden.

Schweitzer aber sage „Das Wenige, das du tun kannst, ist viel!“ und „Du brauchst nicht gleich die ganze Welt zu verbessern“. Besitz sei für ihn nichts anderes als soziale Verantwortung, der Leitgedanke für moralischen Konsum die Frage „Was hättest du damit Gutes tun können?“. Das sei Ausschnitt seiner Ethik der „Ehrfurcht vor dem Leben“.

Schweitzer habe mit dem Verlangen, sich ein Nebenamt zu schaffen, mit Lambarene ernstgemacht. Für das Krankenhaus hat er weltweit durch Orgelkonzerte und Vorträge Geld gesammelt und über ein halbes Jahrhundert unermüdlich und unentgeltlich ärztliche Hilfe geleistet.

3000 Patienten werden stationär aufgenommen

Das Spital entspreche trotz ständiger Unterfinanzierung modernen medizinischen Erfordernissen. Jährlich würden 3000 Patienten stationär aufgenommen, 40 000 Konsultationen durchgeführt, psychisch Kranke oder ehemalige Mitarbeiter betreut.

Wolf berichtete von neuen Ansätzen, Schweitzers Bild in Gabun zurechtzurücken, das bisher von einem Film eines katholischen Regisseurs bestimmt sei, der ihn sehr negativ darstelle. Ein Problem ist ihm zufolge, dass Patienten manchmal nicht weiterbehandelt werden können, da oft medizinische Geräte defekt und keine Ersatzteile vorhanden seien.

Schulden in Höhe von 500 000 Euro sind aufgelaufen

In den letzten Jahren seien Schulden von 500 000 Euro aufgelaufen, da viele Patienten trotz Krankenversicherung die Kosten nicht bezahlen könnten. Hier springt der Hilfsverein ein. Ein neues Projekt ist der Ersatz von Pumpen für die Wasserstation, das der Schweizer Verein übernimmt.

Der deutsche Verein kümmert sich um den Ersatz für 1991, beschaffte Solarlampen, was mit Kosten von etwa 200 000 Euro veranschlagt ist. In diesem Zusammenhang steht die Jahresspendenaktion Königsfelds, zu der auch das Benefizkonzert des Heeresmusikkorps Ulm beitrug, dessen Grußschreiben Link verlas. Der Bürgermeister konnte Wolf einen Scheck über mehr als 11 000 Euro überreichen.

Klavierkonzert der Pianistin Henriette Gärtner

Beschlossen wurde der Tag mit einem Klavierkonzert der Pianistin Henriette Gärtner, die Gäste mit Stücken von Johann Sebastian Bach und Ludwig van Beethoven bezauberte.

Die Aktion läuft noch bis Ende des Jahres, so dass weitere Spenden auf folgendes Konto möglich sind: Sparkasse Schwarzwald-Baar BIC: SOLADES1VSS, IBAN: DE03 6945 0065 0151 0882 28 mit dem Spendenzweck: Lambarene.