Tobias Wagner, THW Rottweil Foto: THW Rottweil

Ein Erfahrungsbericht von Tobias Wagner, THW Rottweil.

Wir sprachen mit Tobias Wagner, Technisches Hilfswerk (THW) Rottweil.

Das Technische Hilfswerk (THW) hilft bei der Bekämpfung von Katastrophen, öffentlichen Notständen und Unglücksfällen im In- und Ausland

Wie sind Sie zum THW gekommen?
Ich hatte nach einem technischen Hobby gesucht und hatte wie die meisten Kinder schon immer die Begeisterung für Einsatzfahrzeuge. So gab es die Möglichkeit zur Feuerwehr oder eben zum THW zu gehen. Das THW mit seinen Aufgaben und Fähigkeiten war mir damals kaum ein Begriff, daher war das Interesse geweckt, sich dies genauer anzuschauen. Ich habe dann angerufen und wollte mir das THW live anschauen. Am Ende der Besichtigung war ich begeistert und hatte den Aufnahmeantrag in der Tasche. Von diesem Zeitpunkt an war ich dabei und die Begeisterung hält noch immer an.

Bis ich meine heutige Funktion als Ortsbeauftragter eingenommen habe, hatte ich die Gelegenheit verschiedene Funktionen auszuüben. Vom Atemschutzgeräteträger bis zum Kraftfahrausbilder habe ich viele Ausbildungen gemacht und auf zahlreichen Lehrgängen an den Bundesschulen viele interessante THWler aus dem ganzen Bundesgebiet kennengelernt. Etwas unbezahlbares ist das Gefühl der Dankbarkeit die man bei Einsätzen erleben kann und darf. Das macht es zu einem ganz besonderen Hobby.

Was ist das Besondere am THW?
Das THW ist weltweit einzigartig in seiner Art: eine Bundesbehörde, welche zu 99 Prozent von ehrenamtlichen Mitgliedern getragen wird. 80 000 Menschen, die sich aus- und weiterbilden, um im Katastrophenschutzfall im In- und Ausland anderen Mitmenschen helfen zu können. Das THW ist für viele im Inland wenig auffällig, aber jeder, der die Hilfe einmal genossen hat weiß, was das THW zu leisten vermag. Es gibt keine Stadtgrenzen oder Landesgrenzen – das THW hilft im ganzen Bundesgebiet. Bei weltweiten Katastrophen nutzt das Bundesaußenministerium das THW um Hilfe in die Welt hinaus zu transportieren. Somit ist das THW auch ein Aushängeschild der Bundesrepublik Deutschland (BRD).

Welche Möglichkeiten bietet das THW sowohl privat als auch beruflich?
Das THW bietet zum einen die Möglichkeit einer Berufsausbildung. Ebenso bietet das THW ergänzend zur üblichen Ausbildung der Helferinnen und Helfer die Möglichkeit, an Lehrgängen zu speziellen Ausbildungsinhalten an einer der beiden Bundesschulen teilzunehmen. Hier können auch zertifizierte Lehrgänge, etwa zum Schweißer oder Bootsführer, gemacht werden. Viele Ausbildungen können für das Berufsleben von Vorteil sein. Das sind etwa die Ausbildung in Führung oder auch Lehrgänge in Rhetorik oder strukturiertem Arbeiten unter Stress.

Welche Zielgruppen werden vom THW gesucht?
Mitmachen kann jeder, unabhängig von Alter und Geschlecht. Wir haben eine Jugendgruppe für Kinder ab zehn Jahren wo wir unsere zukünftigen Helferinnen und Helfer spielend Stück für Stück ausbilden. Ziel ist es, den Kindern die Begeisterung zu vermitteln, Menschen in Not möglichst helfen zu können. Zeltlager und spannende Ausbildungsdienste helfen, die Technik und die Kameradschaft kennenzulernen und das Gefühl zu bekommen, Teil eines ganz Großen zu sein.

Für das aktive THW suchen wir Männer und Frauen ab 18 Jahren die interessiert sind, Möglichkeiten kennenzulernen, wie man anderen Menschen in verschiedenen Krisenlagen helfen kann. Hierzu bietet das THW viele Möglichkeiten. Gesucht werden Menschen die Interesse an Technik und Kameradschaft haben. Mitmachen kann jeder bis ins hohe Alter, es besteht die Möglichkeit je nach Interesse auch eingesetzt zu werden.