Die aktiven Fans des VfB Stuttgart haben in Leipzig mit einer Demonstration auf Missstände in der Bundesliga rund um RB Leipzig aufmerksam gemacht. So lief die Veranstaltung ab.
Fast pünktlich um 11.45 Uhr ging es am Leipziger Hauptbahnhof los. Mehrere Hundert Personen, die der aktiven Fanszene des VfB Stuttgart zugerechnet werden können, demonstrierten für den Erhalt der 50+1-Regel, beziehungsweise deren konsequente Umsetzung. Nach Interpretation der Ultras, die mit dieser Sichtweise nicht völlig allein sind, dürfte es das „Konstrukt Leipzig“ in der Bundesliga überhaupt nicht geben, würde diese den Einfluss von Investoren auf Bundesligaclubs reglementierende Abmachung konsequent umgesetzt werden. Rund 20 Minuten später setzte sich der Zug in Bewegung.
Der Vorgang ist insbesondere deswegen bemerkenswert, da die Stuttgart Szene einen anderen Weg wählte wie denjenigen, der schon oft von anderen Szenen gegangen wurde – dem Fernbleiben bei Spielen in Leipzig. Also einem Boykott des Spiels, um so gegen den Gegner zu demonstrieren. Stuttgart wählte nun eine andere Protestform, meldete bereits vor vielen Wochen die Demo über den klassischen Weg bei den Behörden an. „Es ist eine Schande, dass wir heute nicht gegen Schalke, die Hertha, Chemie oder Lok spielen. Stattdessen treten wir gegen Red Bull an. Ein Gegner, der mit unfairen Mitteln spielt. Gebilligt durch Verbände, die seit Jahren beim Thema 50+1 die Augen verschließen. Zunächst Wolfsburg und Leverkusen, dann Hoffenheim und als absolutes Krebsgeschwür des Fußballs auch noch Res Bull“, sagte ein Sprecher der Gruppierung in seiner Rede zum Versammlungsstart.
Diese Ausnahmen von 50+1 seinen ein „Skandal und sorgen für ein massives Ungleichgewicht im deutschen Fußball. Deshalb ist es enorm wichtig, dass wir heute hier sind und uns klar machen, dass das niemals ein normaler Spieltag bei einem normalen Gegner sein wird. Es ist unsere Pflicht als Fußballfans in Deutschland, konsequent gegen Red Bull und alle Ausnahmen von 50+1 zu protestieren!“, hieß es weiter. Dann machte sich der Zug der Anhänger auf in Richtung Leipziger Stadion. Natürlich mit dabei: ein großes Spruchband, die das Ansinnen auch optisch mehr als deutlich machte. Begleitet von Polizeikräften, jedoch ohne besondere Vorkommnisse kam die Demonstration wenig später am Leipziger Stadion an.