Die im März 2021 im Alter von 78 Jahren verstorbene Künstlerin Linde Wallner (links) mit der früheren Museumsleiterin Gisela Lixfeld vor dem Werk "Himmelsleiter", das bei einer Ausstellung der städtischen Kunstsammlung im Schloss 2011 gezeigt worden war. Wallner hatte 2009 im Schloss ausgestellt. Archiv- Foto: Fischer

Beantragt hat die Fraktion der Aktiven Bürger Schramberg eine Ausstellung mit von der Stadt in 40 Jahren angekauften Kunstwerken in der gesamten Stadt. Die Verwaltung will diese aber lediglich in einem Raum im Stadtmuseum präsentieren. Deswegen zieht die Fraktion jetzt ihren Antrag noch vor der Abstimmung im Verwaltungsausschuss zurück.

Schramberg - Eine Ausstellung der städtischen Kunstsammlung zum Jubiläum "50 Jahre Große Kreisstadt Schramberg" im kommenden Jahr hatte die Fraktion der Aktiven Bürger Schramberg beantragt. Nach der Stellungnahme der Stadt zur Sitzungsvorlage im Verwaltungsausschuss, der am morgigen Donnerstag tagt, nehmen sie diesen Antrag jetzt zurück.

Die Verwaltung schreibt, dass die Ausstellungsplanung für 2022 bereits abgeschlossen sei und eine stadtgeschichtliche Ausstellung zum Thema "1972 – Das Jahr der Großen Kreisstadt Schramberg" enthalte. Eine Präsentation ausgewählter Kunstwerke werde in einem neuen Ausstellungsraum im Erdgeschoss des Stadtmuseums zusätzlich aufgenommen. Darüber hinaus werde die städtische Kunstsammlung ab 2022 auch im jährlichen Programmheft des Stadtmuseums, des Stadtarchive und des Museums- und Geschichtsvereins der Öffentlichkeit vorgestellt.

Die Fraktion schreibt:  "Die Aktiven Bürger Schramberg sind enttäuscht über den Vorschlag der Oberbürgermeisterin zu deren Antrag für eine umfassende Ausstellung der städtischen Kunstsammlung." Mit der Ausstellung hätte die Fraktion in der Stadt im Jubiläumjahr 2022 "durch Kunst et-was bewegen" wollen, so äußert sich Johannes Grimm.

Ziel sei es gewesen, die Gesamtstadt in ihrer kulturellen Diversität und Offenheit darzustellen und Kunst als identitätsstiftende Brücke zwischen den Bürgern zu vermitteln.

Mehrere 100 000 Euro habe die Stadt in den vergangenen 40 Jahren für den Ankauf von Kunstwerken ausgegeben. Hierzu hätten die Aktiven Bürger Vorschläge unterbreitet, wie beispielsweise die Diskussion mit den Künstlern oder die Ausstellung der Kunstwerke im öffentlichen Raum in allen Stadtteilen oder auch in Geschäften. Nichts davon habe die Oberbürgermeisterin aufgegriffen.

"Die von der Oberbürgermeisterin jetzt zur Abstimmung vorgeschlagene Ausstellung entspricht nicht im entferntesten unseren Vorstellungen", so Frank Kuner. Es sei jetzt offenkundig, welchen Stellenwert Kunst und Kultur in dieser Stadt hätten, heißt es in einer Stellungnahme der Aktiven Bürger.

Es Sei die Chance vertan worden, Bürger, Fremdenverkehr und Stadtmarketing "gegenwartsbezogen einzubeziehen und die Große Kreisstadt Schramberg über die Regionalgrenzen hinaus zu repräsentieren und zu präsentieren." Für die Oberbürgermeisterin, so heißt es weiter, sei Kunst offensichtlich lediglich museal, gehöre Kunst ins Museum, ins Hinterzimmer. Dort, wohin kaum jemand mehr gehe.

Aus diesem Grund zögen die Aktiven Bürger ihren Antrag zurück.