Larissa Beil ist seit Dezember 2023 Flächenmanagerin in Horb. Was sie seitdem bewegt hat, berichtete sie dem Gemeinderat. Links ihr Chef: Stadtentwickler Peter Klein. Foto: Jürgen Lück

Larissa Beil ist seit Dezember 2023 Flächenmanagerin in Horb. Jetzt präsentiert sie ihre erste Bilanz – und die ist durchaus positiv.

Angesichts der Sparrunden im Horber Haushalt geht man unwillkürlich die vielen „Manager“ durch. Nicht nur für Kultur, sondern auch für Flächen. Gut, dass Flächenmanagerin Larissa Beil jetzt im Ausschuss für Verwaltung und Technik jetzt Bilanz zieht.

 

Im Juli 2021 feierte die BiM neben dem Aus für das Gewerbegebiet „Hau und Holzwiese“ in Ahldorf ihren zweiten, großen politischen Erfolg: Die Mehrheit des Gemeinderats stimmt der Einstellung eines Flächenmanagers für Horb zu.

Und Beil hat seit ihrer Anstellung im Dezember 2023 einiges bewegt: Laut Statistik hat es im letzten Jahr 288 Baulücken gegeben. 235 Flächen wurden aktiviert. Wie hat sie das geschafft? Beil: „Die Aufgabe ist nicht leicht, da viele Grundstückseigentümer ihre Flächen für die Enkel aufheben. Dennoch ist es uns gelungen, durch Test-Entwürfe für Flächen etwas zu bewegen.“

Flächenmanagement setzt auf Test-Entwürfe

So zum Beispiel in Dießen. Beil: „Wir konnten im Bereich des Bebauungsplans Höfen Eigentümer dazu gewinnen, ihre Grünfläche in Bauland umzuwandeln.“ Daraus haben sie jetzt einen Testentwurf mit einer möglichen Bebauung an der Bittelbronner Steige gemacht. Beil: „Damit gehen wir in den Ortschaftsrat, machen eine Bürger-Info-Veranstaltung und gehen dann in Ausschreibung, um Investoren zu suchen.“

In Betra konnte durch einen geschickten Tauschvertrag zwischen städtischen und privaten Flächen zusätzliche Bauplätze generiert werden. Beil: „Leider gab es hier einen Rückschlag. Durch die Beratung des Maklers sind nicht alle privaten Flächen von der Stadt zu kaufen. Weil die Grundstücke in der Nähe der Bushaltestelle liegen und die Eigentümer Verschmutzung fürchten.“

Neue Impulse für das Flair-Areal

Das ehemalige Flair-Areal in Talheim mit dem neuen Kreisverkehr. Auch hier hofft die Flächenmanagerin auf Neubauten. Foto: Peter Morlok

Dazu konnte durch zwei ELR-Förderanträge der Umbau einer alten Scheune in Isenburg erreicht werden. Auch rund um das Dorfgemeinschaftshaus Grünmettstetten geht etwas – es wird gerade daran gearbeitet, dass im Außenbereich neu gebaut werden kann.

Die Testentwürfe von Larissa Beil und den Kollegen aus der Stadtentwicklung – sie sollen auch das ehemalige Flair-Areal in Talheim beleben. Die Flächenmanagerin: „Wir werden das weiter führen mit dem Format ,Gebäude im Porträt’ und Investoren-Ausschreibungen starten.“

Bürgermeister Zimmermann: „Unterstützen sie uns beim Abriss“

Dieter Rominger-Seyrich (SPD) will wissen, wie man bei der Beseitigung von Leerständen besser vorankommt. Flächenmanagerin Beil: „Man braucht viel Feedback aus der Bevölkerung – so kommt man voran.“ Rominger-Seyrich: „Was ist mit der Einführung der Grundsteuer C für unbebaute Grundstücke?“

Weil dieser Antrag bisher abgelehnt wurde und das eine politische Frage ist, grätscht Bürgermeister Ralph Zimmermann (FDP) rein: „Die beste Unterstützung durch den Gemeinderat ist, wenn sie dem Abriss von Gebäuden zustimmen. Und dazu, dass wir die Anwesen kaufen und abreißen können. Nur so kann man das Brandschutzrisiko minimieren und neue städtebauliche Konzepte entwickeln.“