Neben Information und Unterhaltung bot der Aktionstag „Generation+“ auch Gelegenheit zum Miteinander. Foto: Schweizer

Zum achten Mal hat am Samstag im Ebinger Bildungszentrum der Aktions- und Infotag „Generation+“ für Albstädter jeden, besonders aber höheren Alters stattgefunden. Die Themen waren vielfältig und das Fazit der Veranstalterinnen positiv.

Corona, darüber herrscht weitgehend Einigkeit, hat einiges verändert in der Gesellschaft – unter anderem scheint das Interesse an öffentlichen Veranstaltungen in vielen Bereichen erheblich nachgelassen zu haben. Vor diesem Hintergund konnten Tanja Wachter und Dorothee Hummel-Wagner, Leiterinnen von Stadtbücherei respektive Pflegestützpunkt sowie Organisatorinnen von „Generation+“, durchaus zufrieden mit dem Publikumsinteresse sein. Es hätte noch größer, aber auch wesentlich geringer sein können. Die Zielgruppe hatte das vielseitige Programm, das Wachter und Hummel-Wagner zusammen mit ihren Mitarbeiterinnen Dagmar Arlt und Elvira Kleiner zusammengestellt hatten, ganz offensichtlich als attraktiv empfunden.

 

„Gutes Alter braucht vor allem Bewegung und passende Orte dafür“ hatte Dorothee Hummel-Wagner, die ja auch Projektkoordinatorin Gesundheit der Stadt Albstadt ist, in ihrer Begrüßungsansprache festgestellt. Folgerichtig ließen sich die 30 Gäste der ersten Stunde gleich zu Beginn des Aktionstags von Susanne Hofele zu Gymnastik und einem „Bewegten Start in den Nachmittag“ animieren.

Brachte Bewegung in den Aktionstag: Susanne Hofele Foto: Schweizer

Danach ging das Programm digital weiter – Digitalisierung entwickelt sich mehr und mehr zum Schwerpunkt der Generation+-Aktivitäten – , nämlich mit einem Vortrag von Antonius van der Weert, Dozent an der Reutlinger Volkshochschule, über Gesundheits-Apps im Alltag. Der gebürtige Holländer erwies sich als Virtuose mit dem Smartphone; seine tiefschürfenden Empfehlungen und Ratschläge dürften nicht für alle Besucher nachvollziehbar gewesen sein – auf seine Frage, wer wie er alles digital mit dem Smartphone bezahle, gingen nur einzelne Hände nach oben. Von WhatsApp riet er ab, der Mensch werde damit „gläsern“; stattdessen machte er sich stark für das E-Rezept, die elektronische Patientenakte und die Video-Sprechstunde. Wobei van der Weert einräumt, dass vieles, was in Holland gang und gäbe sei, in Deutschland aufgrund der schleppenden Digitalisierung noch auf sich warten lasse.

Über 40 interessierte Besucher lauschten dem Vortrag „Dornröschens Beschützerinnen“ von Gisela Pullwitt. Die Krankenhauspfarrerin und Kräuterpädagogin rückte Weißdorn, Schlehe und Hagebutte als kostbare Hilfe vor der Haustür in den Fokus: Beispielsweise enthielten 100 Gramm Hagebutte zwischen 400 und 3000 Milligramm Vitamin C; die vergleichbare Menge Zitrone bringe es auf schlappe 60 Milligramm. Die rote Frucht sei aber auch in der Volksheilkunde beliebt; sie wirke entzündungshemmend und stabilisiere Knochen und Gelenke. Pullwitt zitierte Martin Luther mit den Worten „In jeder Gegend wächst das, was die Menschen vertragen“. Und fügte hinzu: „Was hier wächst, das kennt uns.“

Die Organisatorinnen: Dorothee Hummel-Wagner, Dagmar Arlt, Elvira Kleiner und Tanja Wachter (von links) Foto: Schweizer

Auch der aus Hamburg stammende Exil-Albstädter Wolfgang Maßow ging in seiner „digitalen Sprechstunde“ auf das Thema Gesundheits-Apps und deren Bedienung auf Smartphone und Tablet ein. Faszinierende Aufnahmen von den Landschaften und den Pflanzen der Region präsentierte Naturfotograf Wolfgang Veeser in seinem Vortrag „Wo die obere Donau am schönsten ist“. Stadtarchivar Nils Schulz nahm zum Abschluss alle Interessierten mit in die Katakomben des Stadtarchivs und gewährte ihnen Einblick in eine Welt, die wohl den wenigsten vertraut war.

Malteser erklären, wie ihrHaus-Notruf funktioniert

Auch der BUND und die Malteser nutzten die Gelegenheit sich am Aktionstag vorzustellen – letztere informierten über ihren Haus-Notruf. Darüber hinaus konnte man der Geselligkeit frönen und bei einer Tasse Kaffee und selbstgebackenem Kuchen nach Herzenslust plauschen. Für die Bewirtung sorgte zur Zufriedenheit aller der Wintersportverein Pfeffingen.