Der Abenteuerspielplatz am Flugplatz bei Winzeln ist Leader-gefördert. Foto: Link

"Leider müssen wir derzeit erleben, dass auch auf europäischem Boden wieder ein Angriffskrieg stattfindet. Das Friedensprojekt ›Europäische Union‹ ist daher umso wichtiger", heißt es von der Leader-Geschäftsstelle Regionalentwicklung Mittlerer Schwarzwald mit Sitz in Schiltach.

Schiltach - "Wir nehmen den Europatag zum Anlass zu zeigen, was mit Unterstützung der EU möglich ist und wie sehr der ländliche Raum vor unserer Haustüre von deren Fördermitteln profitiert", heißt es weiter. Seit 1986 wird am 9. Mai der Europatag gefeiert – als Erinnerung an die Pariser Rede des französischen Außenministers Robert Schuman 1950, in der er seine Vision einer politischen und wirtschaftlichen Zusammenarbeit in Europa skizzierte – verbunden mit der Hoffnung, so langfristig den Frieden in Europa zu sichern. Die aktuelle Situation in Europa zeigt, wie wichtig es ist, in diesem Streben nicht nachzulassen.

Ansatz im Regionalen

Die EU unterstützt mit verschiedenen Förderprogrammen die zivilgesellschaftliche, wirtschaftliche und politische Entwicklung in ihren Mitgliedsstaaten. So fließen seit 1991 europäische Fördermittel aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds (ELER) in die ländlichen Räume, um innovative regionale Projekte zu realisieren. Das Programm "Leader" zeichnet sich dadurch aus, dass zunächst durch Bürgerbeteiligung eine genau auf die Region zugeschnittene Entwicklungsstrategie erarbeitet wird. Auf dieser Basis entscheiden regionale Akteure, welche Projektideen von den Fördermitteln profitieren können – dieser Ansatz ist ein zentrales Element der bürgerschaftlich geprägten Regionalentwicklung.

Jetzt noch teilnehmen

Die Leader-Region Mittlerer Schwarzwald wurde 2007 in das Förderprogramm aufgenommen und kann auf mehr als 140 erfolgreich umgesetzte Projekte blicken. In den vergangenen 15 Jahren flossen Fördermittel von EU, Land und Bund in Höhe von rund 9,1 Millionen Euro in die Region, das Investitionsvolumen liegt bei mehr als 24 Millionen Euro. "Diese Erfolgsgeschichte möchten wir fortschreiben und bewerben uns daher mit 26 Kommunen um die Aufnahme in die Förderperiode 2023 bis 2027", so Henry Heller, Vorsitzender des Vereins Regionalentwicklung Mittlerer Schwarzwald, in der Mitteilung. Engagierte Akteure im ganzen Gebiet seien eingeladen, sich noch bei den verschiedenen Beteiligungsformaten im Mai einzubringen und "so ihre Ideen für einen zukunftsfähigen Mittleren Schwarzwald in die regionale Entwicklungsstrategie einfließen zu lassen".

Vielfältige Projekte

Dann können auch ab 2023 Projekte wie Abenteuerspielplätze als Begegnungsstätten (wie am Flugplatz in Aichhalden/Fluorn-Winzeln) oder barrierearme Ferien im denkmalgeschützten ehemaligen Wirtshaus (wie auf dem Rossberg in Schenkenzell) zur touristischen Weiterentwicklung gefördert werden. Auch Projekte zur Offenhaltung der Kulturlandschaft (wie in Hausach und Lauterbach), zum Naturschutz (wie das Besucherzentrum Lachszucht in Oberwolfach) oder für die Jugend im ländlichen Raum sind denkbar.

Info: Zum Programm

Leader steht für "Liaison entre actions de développement de l ́économie rurale", also für "Verbindung von Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft". Im Mittelpunkt dieses europäischen Strukturprogramms steht die Förderung beispielhafter Initiativen für die Entwicklung des ländlichen Raums. Die aktuellen Mitgliedskommunen im Landkreis Rottweil sind Aichhalden, Dunningen, Eschbronn, Fluorn-Winzeln, Hardt, Lauterbach, Schenkenzell, Schiltach, Schramberg und Zimmern, im Ortenaukreis sind es Biberach, Fischerbach, Gutach, Haslach, Hausach, Hofstetten, Hornberg, Kippenheim, Mühlenbach, Nordrach, Oberharmersbach, Oberwolfach, Schuttertal, Seelbach, Steinach, Wolfach, und Zell am Harmersbach. Kontakt zur Geschäftsstelle, Hauptstraße 5 in Schiltach unter Telefon 07836/95 58 33 oder per E-Mail: kiefer@leader-mittlerer-schwarzwald.de.