Von links: Maximilian Rieger, Verena Strasdeit, Markus Huber, Isabel Ramsch, Jerome Schempp, Rita Ehses, Ulrich Fischer und Arnold Rieger bei der Besichtigung der frisch gepflanzten Bäume. Foto: Roth

"Zukunft schenken!" hieß es bereits zum zweiten Mal in Dornhan. Im Rahmen der Aktion "Baumpatenschaft" von Hitradio antenne1 wurden nun rund 5000 junge Bäume gepflanzt.

Dornhan - Der Radiosender ruft seit November 2020 in Kooperation mit dem Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz und der Initiative "fit4future" dazu auf, für fünf Euro Baumpate zu werden. Gesegnet von den reichlichen Spenden wurden nun die Gebiete Klingel- und Schlosshalde bei Leinstetten, die zusammen zwei Hektar Fläche des Dornhaner Stadtwaldes ausmachen. Der Schwarzwälder Bote ist Medienpartner der Baumpaten-Initiative

Bereits im Frühjahr wurden die Setzlinge gepflanzt, am Dienstagnachmittag lud das Team von Hitradio antenne1 zur Begutachtung des Erreichten ein. Reporterin Isabel Ramsch berichtete zunächst, dass antenne1 nun schon für mehr als 184 000 Bäume in Baden-Württemberg verantwortlich sei. "Da spürt schon ein gewisses Maß an Stolz."

Klimawandel ist in Dornhan angekommen

Und auch Dornhans Bürgermeister Markus Huber wusste, bei wem er sich zu bedanken hat: "Wir brauchen die Hilfe externer Unterstützer. Der Klimawandel ist auch in Dornhan nicht mehr zu leugnen." Um die rund 700 Hektar Stadtwald stehe es schlecht. Viele Freiflächen würden sich mittlerweile auftun. "Das Gleichgewicht in der Natur ist gestört."

In die gleiche Kerbe schlägt die stellvertretende Forstamtsleiterin Verena Strasdeit: "Dieses Jahr war für den Wald verheerend." Insbesondere von März bis August habe es zu wenig geregnet und die durchgängigen Mittelmeer-Temperaturen seien eben nicht gemacht für den Schwarzwald.

Kritische Phase dauert noch an

Dass mit der Neubepflanzung aber nun wieder heile Welt sei, davon könne nicht die Rede sein: "Gerade in den ersten beiden Jahren nach der Pflanzung sind die Bäume verwundbar." Es komme einer Herkulesaufgabe gleich, alle Setzlinge über diese kritische Phase zu begleiten. Ausfälle bei den Baumpatenschaften hätte man schweren Herzens bereits verzeichnen müssen.

Maximilian Rieger, Förster in Dornhan, hat die Zahlen zu den schockierenden Zuständen im Stadtwald. "In den Jahren 2018/2019 hatten wir ähnlich trockene Verhältnisse. Damals sind dann diese Kahlflächen mit Haselnuss-Sträuchern entstanden." Eine solche Kahlfläche wurde durch die antenne1-Aktion nun beseitigt. Denn: "Haselnuss-Sträuche sind kein ›Wald der Zukunft‹."

Verkehrswacht, Heckler&Koch und Novatec spenden

Im Detail wurden 950 Stieleichen und 500 Hainbuchen im unteren Drittel der Fläche und 1850 Tännchen sowie 600 Douglasien in den oberen zwei Dritteln gepflanzt. Dazu kommen Erlen und Winterlinden. Nicht zu vergessen: "Mit der Pflanzung ist es nicht getan. Das Forstteam hat in mühsamer Arbeit zunächst die Haselnuss-Sträucher abgeschnitten, die Neubepflanzung vorgenommen und anschließend den Jungholzbestand gepflegt", erklärt Rieger den Aufwand.

Mit von der Partie waren auch drei Großspender aus der Region: Heckler & Koch (1400 Baumpatenschaften) sowie die Kreisverkehrswacht Rottweil und die IT-Consulting-Experten von Novatec (je knapp 900 Baumpatenschaften). Allen Unternehmen liegt der heimische Wald am Herzen: "Als Verkehrswacht ist es berufsbedingt, dass wir Kraftstoff-Emissionen verursachen. Daher wollen wir als Ausgleich der Natur wieder etwas zurückgeben", so Artur Rieger.

Bürgerwald kann aufatmen

Ähnlich sieht es auch Rita Ehses von Novatec: "Unsere Mitarbeiter hatten die Idee mit der Baumpatenschaft. So können wir unseren ökologischen Fußabdruck etwas verbessern." Und Jerome Schempp von Heckler & Koch erklärt: "Auf dem Weg zu Klimaneutralität ist das ein wichtiger Baustein im unserer Ausrichtung."

Wichtig war allen Vertretern, dass die Bäume auch im Landkreis Rottweil bleiben. In Dornhan ist dieser Wunsch nun wahr geworden. Und der "Bürgerwald" – wie Bürgermeister Huber die Fläche nennt – kann wieder etwas aufatmen.