Die Klasse fünf und sechs posiert mit Schulleiter Stefan Schülli (rechts) und Klassen- und Techniklehrer Rolf Krieg mit ihren Bächlebooten. Foto: Kupferschmidt

Am Samstagnachmittag verkauft die Bertholdschule in der Villinger Innenstadt selbst gemachte Bächleboote. Der Erlös kommt den Schülern zugute.

Villingen-Schwenningen - Ausflüge zum Bodensee oder in den Europapark – das möchte Stefan Schülli, Schulleiter der Bertholdschule, seinen Schülern bieten. "Wir wollen den Schülern Erlebnisse ermöglichen, die nicht alle im privaten Umfeld erleben", sagt der Schulleiter. Denn viele Familien der Bertholdschule, die zu den Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren (SBBZ) mit Förderschwerpunkt Lernen gehört, können sich diese Ausflüge nicht leisten.

Aus diesem Grund verkaufen Schüler und Lehrkräfte der Bertholdschule am Samstag, 16. Oktober, in der Villinger Innenstadt auf dem Latschari-Platz von 10 bis 14 Uhr selbstgebastelte Bächleboote. "Die Klassen haben sich viel Mühe gegeben, die Bächleboote im Technikunterricht zu basteln", sagt Rolf Krieg, Klassen- und Techniklehrer an der Bertholdschule. "Für viele war das eine große Herausforderung!"

Durchführung war herausfordernd

Aber das Ergebnis kann sich sehen lassen: Die Villinger Bächleboote haben die Schüler komplett nachhaltig produziert. "Wir haben Stoff- und Holzreste verwendet", erzählt der Schulleiter. Auch auf Lackierung hat die Schule im Sinne der Nachhaltigkeit verzichtet. Die Boote werden zudem in kleinen Stoffbeuteln verkauft, die ebenfalls von den Schülern bemalt wurden.

"Das eingenommene Geld kommt ausschließlich den Schülern zugute", so Schülli. Der Schulleiter möchte die Schüler im Alltag stützen und auf Gemeinschaftsaktionen setzen. "Wir müssen zurzeit viel auffangen", sagt Schülli. Auch der Lehrermangel verschont die Förderschule nicht und das könnte noch zum Problem werden. "2019 waren an unser Schule noch 65 Schüler, jetzt sind es schon 86."

Neben den Freizeitaktivitäten, die der Schulleiter mit dem Geld ermöglichen möchte, plant er darüber hinaus ein, es für Heilpädagogisches Reiten und Fitnessprojekte einzusetzen.

An Ideen für das Wohl der Bertholdschüler mangelt es dem Schulleiter also nicht. Schülli: "Wir haben die Aktion schon lange geplant, zwei Mal musste sie wegen Corona abgesagt werden. Ich freue mich darauf, dass sie jetzt endlich stattfinden kann."