Die Kinder sind mit ihrer Müllsammelleistung zufrieden. Foto: Riesterer

Nach dem Motto "Unsere saubere Stadt" sind am Mittwochvormittag etwa 100 Berneckschüler in der Talstadt unterwegs gewesen, um Müll aufzusammeln.

Schramberg - Die Aktion, die nun anlässlich der "Entdeckertage" an der Schule umgesetzt wurde, gibt es seit zwei Jahren, erklärt Initiator, Organisator und Lehrer Stefan Grimm. "Die damaligen Viertklässler haben sich immer wieder beschwert, wie viel Müll gerade auch direkt um die Berneckschule herum liegt", erinnert er sich.

Vorab Verkehrsschulung

Das, betont er, sei leider nach wie vor so: Auch Anwohner des Bereichs Berneck beziehungsweise der Schillerstraße oder Grimms Lehrerkollegen während der Aktion berichten im Gespräch mit unserer Zeitung davon, dass ihnen regelmäßig Gruppen auffallen – darunter Jugendliche und auch eine kleine, sich in Schramberg formierende Autoposer-Szene –, die ihren Müll regelrecht auf dem Gelände der Berneckschule verteilen. Doch auch unabhängig davon ist "Müll an Grundschulen kein neues Thema", sagt Grimm. Es werde regelmäßig im Unterricht behandelt. So habe jüngst beispielsweise Buchautorin Nadine Schubert zu diesem Thema referiert (wir berichteten). "Je früher da eine Sensibilisierung stattfindet, desto besser", ist der Lehrer überzeugt.

Nachdem die 2019 ins Leben gerufene Aktion im vergangenen Jahr wegen Corona nicht hatte stattfinden können, war es nun am Mittwoch wieder soweit. Wie bei der ersten Auflage holte Grimm dazu Steffen Auber und den städtischen Bauhof mit ins Boot, die einen Container, Eimer und Greifzangen zur Verfügung stellten – und den Container in den kommenden Tagen auch wieder abholen wird. "Das Bauhof-Team ist da sofort am Start. Sie sind freundlich und pünktlich – da ist auf sie wirklich Verlass", freut sich der Lehrer über eine gute Zusammenarbeit.

Großer Einsatz

An der Aktion beteiligt waren die Eingangsklassen (Klassen 1 und 2) der Schule und die Drittklässler – alles in allem sammelten etwa 100 Kinder in Schramberg circa eineinhalb Stunden lang Müll, resümiert Grimm. Die Viertklässler hätten sicherlich auch gerne mitgeholfen, hatten allerdings mit einem Wilhelma-Besuch ein akzeptables Alternativprogramm, informiert er mit einem Lachen.

Bevor es dann los gehen konnte, wurden die Schüler auf alle nun kommenden wichtigen Aspekte eingestellt: "Vorab gibt es natürlich noch mal eine Schulung zu dem Themen Verkehr und Hygiene. Sodass die Kinder wissen, was sie mit Handschuhen, was nur mit einer Zange aufheben dürfen." Die Jüngsten bekamen zusätzlich Warnwesten angezogen und waren, so Grimm, trotz der Aufklärungsmaßnahmen in verkehrsarmen Gebieten unterwegs.

Alles in allem deckten die Kinder so die Gebiete Berneck mit Sportplatz, Schiller- und Berneckstraße, Fußgängerzone, Marktstraße, Oberndorfer Straße sowie den Park der Zeiten und die dortigen Spielplätze ab. "Sie waren wirklich motiviert und engagiert", freut sich der Lehrer mit Blick auf das, was im Container letztlich gelandet ist. Darunter sind vornehmlich Zigarettenkippen. "Da hat man dann häufig ›Pfui Teufel‹ oder ›Wie ekelhaft‹ gehört. Und so soll es sein: Gerade gegen das Rauchen soll so eine Aktion eine sensibilisierende Wirkung haben", betont Grimm. Also quasi eine Anti-Rauchen-Aktion inklusive Umwelt-, Verkehrs- und Hygieneschulung plus dem Effekt, dass die Stadt ganz konkret danach sauberer ist? "So ist es. Da sieht man mal", sagt Grimm und lacht.