Über 30 Helfer beteiligten sich am Pflegeeinsatz auf den Biotopflächen im Nagolder Kreuzertal. Foto: Uwe Priestersbach

Seit mehr als 20 Jahren werden die Biotopflächen im Nagolder Kreuzertal regelmäßig von engagierten Naturschützern und Jägern gepflegt. Über 30 Helfer waren hier jetzt trotz großer Hitze aktiv.

Ziel ist es, diesen wertvollen Lebensraum aus Flächen mit sonnenbeschienenem Trockenrasen sowie feuchten Bereichen zu erhalten – doch dazu benötigt das Gelände regelmäßig eine zielgerichtete Pflege. Unter anderem ist der streng geschützte Feuersalamander im Kreuzertal heimisch, aber ebenso die Blindschleiche.

 

Etwas für den Salamander tun

Ohne Pflegemaßnahmen würden die dort vorhandenen Feuchtbereiche und Rasenflächen sowie der wertvolle Magerrasen am Hang zuwachsen. „Wenn wir hier den Feuersalamander schützen wollen, müssen wir dafür etwas tun“, erklärte der Nabu-Vorsitzende Wolfgang Herrling am Rande des jüngsten Arbeitseinsatzes. Gleichzeitig machte er deutlich, dass man die intakte Natur um die Stadt herum „als weichen Standortfaktor für Nagold braucht“. Gleichzeitig ist Wolfgang Herrling überzeugt, dass man die Bevölkerung noch stärker für die Themen Natur- und Klimaschutz sensibilisieren und aktivieren müsse. Außerdem ist für ihn klar: „Wir brauchen weniger Asphalt und mehr Grün in der Stadt“.

Aktion ist kein Frondienst

Wie Klaus Kälber ergänzte, wolle man mit den Pflegeaktionen im Kreuzertal und auf dem Eisberg auch die ganz normalen Stadtbürger ansprechen. Denn mit einer Teilnahme an den notwendigen Pflegeeinsätzen entstehe eine stärkere Verbundenheit der Bürger mit den Naturschutzgebieten und Biotopen in der Region. Außerdem sei die Aktion ja kein Frondienst und alle Helfer erhalten anschließend noch ein stärkendes Vesper.

Vom Bauhof wurde die Fläche im Vorfeld bereits gemäht und das umfangreiche Mähgut musste jetzt beim hochsommerlichen Arbeitseinsatz mit Heugabeln zusammengeräumt werden, damit es anschließend von einen Nagolder Landwirt geholt und kompostiert werden kann. „Der Bauhof ist da sehr aufgeschlossen – und die Mitarbeiter kennen mittlerweile jedes Loch und jeden Stein hier“, unterstreicht Klaus Kälber mit Blick auf den Mäheinsatz. Allerdings steht die Fläche im Kreuzertal ja im städtischen Eigentum.

Jäger an Pflegeaktionen beteiligt

Von Anfang an sind die Jäger des hiesigen Hegerings an den Pflegeaktionen beteiligt, wobei der stellvertretende Hegeringleiter Harry Weimper betonte: „Der Naturschutz gehört zur Jagd und es macht auch immer Spaß, hier gemeinsam zu arbeiten“. Mit von der Partie waren ebenfalls wieder die Teilnehmer des diesjährigen Internationalen Workcamps des YOUZ, die tatkräftig mitgeholfen haben.

Arbeitsgruppe „Biotop für Nagold“

„Es ist toll, dass die Jugendlichen aus aller Herren Länder die Aktion unterstützt“, machte Thomas Eisseler als Vorstandssprecher der Urschelstiftung deutlich. Deren Arbeitsgruppe „Biotop für Nagold“ hat die Schirmherrschaft für den Pflegeeinsatz übernommen - und ist damit quasi in die Fußstapfen der der zwischenzeitlich nicht mehr aktiven Nagolder Arbeitsgemeinschaft Natur- und Umweltschutz getreten. Doch in der Nagolder Bürgerstiftung legt man eben viel Wert auf die Zusammenarbeit mit den Umwelt- und Naturschutzverbänden, wobei Thomas Eisseler gerade Einsätze wie diesen als „großen Dienst für unsere Biotope“ bezeichnet.