Uwe Lässig und Angela Kazmaier von der UNA Tierrettung haben eine Hilfsaktion für Mensch und Tier in der Ukraine gestartet. Foto: Gegenheimer

Am Freitag, 4. März, geht es los. 4000 Kilometer im Konvoi von der Stadtwache des UNA-Tierrettungsdiensts in Karlsruhe quer durch Polen bis zur ukrainischen Grenze und zurück.

Dobel/Karlsruhe - Seit Uwe Lässig und Angela Kazmaier am Montag einen Spendenaufruf zu Sachspenden für Mensch und Tier gestartet haben, stehen ihre Telefone nicht mehr still. "Wir sind beide rund um die Uhr auf mehreren Leitungen im Gespräch. Die Leute möchten wissen, was sie bringen können, wohin und wann. Wie sie sonst noch helfen können. Es sind auch mal zweifelhafte Angebote dabei, aber die allermeisten möchten einfach unterstützen", berichtet der Vereinsvorsitzende Lässig.

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Stauraum ist begrenzt

Haltbare Lebensmittel, Medikamente, Desinfektions- und Hygieneartikel, Verbandsmaterial, warme Kleidung und Decken wurden gesucht und gespendet, aber ebenso Tierfutter oder Transportboxen. "Wir haben mittlerweile überwältigend viele Spenden erhalten. Gerade auch aus dem Raum Calw und Pforzheim – da wurden heute Morgen noch 30 Sack Tierfutter abgeholt", ist Lässig fast sprachlos über die Hilfsbereitschaft der Menschen. Einen Teil der Spenden werden sie auf ihre Fahrt am Freitag gar nicht mehr mitnehmen können. Der Stauraum ist begrenzt in den insgesamt sechs bis acht Fahrzeugen. "Es fahren auch Privatleute", berichtet Lässig weiter, "und aus dem Tierrettungsdienst werden wir ein oder zwei Fahrzeuge für die Fahrt abziehen". Es ist geplant, zunächst Organisationen in Polen anzufahren, die zurückgelassene Tiere von Flüchtlingen in Quarantäne haben. Dann wollen sie an der Grenze zur Ukraine die Spenden für die Menschen abgeben.

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Verschiedene Grenzübergänge

Acht verschiedene Grenzübergänge hat Lässig, der die Gesamtkoordinierung des Einsatzes und der Strecken in Händen hat, im Visier. Welchen sie dann genau nehmen, entscheidet sich vor Ort: "Wir sind in Kontakt mit einer Organisation in Polen. Vielleicht können wir sogar in den humanitären Korridor Richtung Ukraine hineinfahren. Aber da muss das Risiko abgewogen werden." Die Koordinierung der Hilfsgüter und ihrer Ziele übernimmt Kollegin Kazmaier. Selbst Dolmetscher sind an Bord sowie ein Notfallmediziner für Menschen und einer für Tiere. Schlafen werden wohl alle in ihren Autos. Trotz der zu erwartenden, bitteren Kälte. Sobald die Güter verteilt sind, erklärt Lässig weiter, wollen sie auf der Rückfahrt so viele Menschen wie möglich mitnehmen, bevorzugt samt deren Tieren. Am Montag oder spätestens Dienstag nächster Woche sollen alle Fahrzeuge zurück sein.

Kostenlose Unterkünfte

Lässigs große Bitte: ab sofort keine Sachspenden mehr, sondern Geldspenden. Momentan hat die UNA so viele Sachspenden erhalten, dass sie bereits für die nächste Fahrt, die zwei bis drei Wochen später erfolgen soll, ausreichen. Geldspenden an das Konto des Vereins (Stichwort "Ukraine"), können jedoch gut gebraucht werden. "Alleine das Benzingeld für die Fahrt schätze ich pro Fahrzeug auf 1000 Euro", sagt Lässig. Und wer – bundesweit – kostenlose Unterkünfte für Mensch und Tier anbieten kann, kann sich unter der Telefonnummer 01590/1 74 95 57 melden. Weitere Details sind auf der Homepage der UNA zu erfahren. Hoffentlich auch bald über eine erfolgreiche und gesunde Rückkehr.