Erwin Müller (links) von der Bürgerstiftung und Claudius Fichter vom Handels- und Gewerbeverein laden die Bürger zum Blumenpflanzen ein. Das tut den Insekten gut und soll St. Georgen ein Stück bunter und schöner machen. Foto: Hübner

Immer wieder wird auf das dramatische Insektensterben hingewiesen. Die Bürgerstiftung macht was dagegen und hat Saatgutmischungen besorgt für Blühpflanzen, die Nahrung für Insekten bereithalten. Beutel mit dem Saatgut stehen kostenlos bereit.

St. Georgen - Bei mehreren Händlern der Bergstadt liegen ab sofort Beutel mit der Saatgutmischung "Bienensammler" aus, die kostenlos mitgenommen werden können. Zu verdanken ist das der Bürgerstiftung, die damit an ihr zehnjähriges Bestehen erinnert.

Kornblumen und Büschelschön locken die Insekten

Laut deren Vorsitzendem Erwin Müller stammt die Idee aus Villingen, wo man sich extra eine eigene Mischung anfertigen ließ. Das war zwar eine Nummer zu groß, so kam die Stiftung aber mit einer Saatmanufaktur in Mössingen in Kontakt, über die sie 1000 Beutel für insgesamt 1200 Euro anschaffte.

Die Saatgutmischung enthält bis zu 35 Blumenarten, unter anderem Kornblumen, Seifenkraut, Buschwinden, Büschelschön und einige andere. Ausgesät werden können diese von Mitte April bis Juni, die Blütezeit liegt zwischen Juni und September. Weitere Informationen gibt es auf den Beuteln.

Weitere Geschäfte können sich gerne an Projekt beteiligen

Ein Zweck der Aktion ist laut Müller, St. Georgen schöner zu machen und so den Menschen in der Coronazeit "ein bisschen Freude ins Leben zu bringen". Zudem tue man mit der Aussaat auch etwas für Insekten. Die Anwendung ist einfach und sollte für jeden möglich sein.

Die Bürgerstiftung kooperiert dabei mit dem Handels- und Gewerbeverein (HGV). Dessen Vorsitzender Claudius Fichter spricht von einer "richtig tollen Aktion". Erhältlich sind die Saatgut- beutel derzeit bei sechs HGV-Mitgliedern. Diese sind Haushaltswaren Henninger, die Bekleidungsgeschäfte Lakritz und Käte’s Mode, die Rathausapotheke, Optik Fichter und Blickpunkt Brille.

Dass sich nur so wenige beteiligen, liegt laut Müller und Fichter möglicherweise daran, dass die Läden derzeit schwierige Zeiten durchmachen und andere Sorgen haben. Fichter ist aber optimistisch, dass noch der ein oder andere dazukommt. Sollte das Interesse zunehmen, könnte die Bürgerstiftung weitere Beutel besorgen. Für Bürger sind und bleiben sie aber kostenlos, wenngleich man etwas spenden kann.

Nach wie vor geht die Stiftung davon aus, dass in 2021 pro Quartal eine weitere Aktion stattfinden kann. Insgesamt hat sie dafür 10 000 Euro eingeplant.