In der neuen Berichtswoche dürfte die Nervosität an den Aktienmärkten hoch bleiben. Foto: imago images/STPP

Unsere Börsenexperten blicken auf die kommende Woche. Nach dem weltweiten Kursrutsch zeigen sich die Kapitalmärkte zwar wieder stabiler – doch die Lage bleibt angespannt.

Nach den jüngsten Finanzmarkt-Turbulenzen rund um den Globus haben sich die Nerven der Anleger wieder beruhigen lassen. Der weltweite Kursrutsch infolge neuer Rezessionsängste setzte sich zwar erst einmal nicht fort – allerdings bleibt die Lage an den Aktienmärkten auch in der kommenden Woche schwierig.

 

„Niemand kann behaupten, das Sommergewitter an den Weltbörsen sei aus heiterem Himmel gekommen“, konstatiert LBBW-Experte Berndt Fernow. Die Belastungsfaktoren sind vielfältig. Für die jüngste Talfahrt gibt es mehrere Ursachen – die weiter bestehen.

Gefährlicher Cocktail für die Börsen

Neben enttäuschenden Geschäftszahlen großer US-Technologiekonzerne und der abnehmenden Begeisterung für Künstliche Intelligenz (KI) nennen Finanzexperten auch die Furcht vor einer Eskalation des Krieges im Nahen Osten sowie die Geldpolitik der Notenbanken als Ursachen.

Die großen Zentralbanken hatten in den vergangenen Jahren die Leitzinsen stark angehoben, um die hohe Inflation infolge der Corona-Pandemie und des Ukraine-Krieges in den Griff zu bekommen. Die Therapie war zwar wirksam, weil die Teuerung stark eingedämmt wurde, aber sie könnte über das Ziel hinausgeschossen sein – und die Wirtschaft möglicherweise jetzt zu hart treffen.

Nervosität an den Börsen bleibt hoch

Anleger sorgen sich, dass die hohen Zinsen Investitionen und Kredite so sehr verteuert haben, dass die USA als weltgrößte Volkswirtschaft in eine Rezession abgleiten könnten – mit entsprechend negativen Folgen für den Rest der Welt. Damit wetten Investoren bereits auf überraschende oder deutliche Zinssenkungen der Federal Reserve (Fed), um die Wirtschaft wieder anzukurbeln.

In der neuen Berichtswoche dürfte die Nervosität hoch bleiben, meint Helaba-Analystin Claudia Windt. In Deutschland steht der ZEW-Index für August zur Veröffentlichung an (Dienstag). Anleger blicken aber vor allem in die Vereinigten Staaten: Mit den Erzeuger- und Verbraucherpreisen bleiben die Inflationsrisiken im Fokus (Mittwoch). Gleichzeitig untersuchen Anleger US-Konjunkturdaten wie den Empire State-Index oder den Philadelphia Fed-Index auf etwaige Rezessionssignale (Donnerstag).