Unsere Börsenexperten blicken auf die kommende Woche. Anleger warten auf die Quartalsberichte von Microsoft, Tesla und SAP.
Nach dem starken Jahresauftakt haben die Aktienmärkte eine Verschnaufpause eingelegt: Der Deutsche Aktienindex (Dax), der Stoxx Europe 600 und der US-Leitindex S&P 500 notierten Freitag ungefähr auf dem gleichen Stand wie zu Beginn der letzten Woche. Eine ganze Serie von Konjunkturdaten und Unternehmensberichten verspricht in der neuen Woche aber frische Impulse.
Am Dienstag wird der Konsumklima-Index der Nürnberger Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) zeigen, ob sich die Laune der deutschen Verbraucher weiter verbessert hat. Über die Stimmung in den Unternehmen werden am gleichen Tag die Einkaufsmanager-Indizes und am Mittwoch der Geschäftsklima-Index des Ifo-Instituts informieren. Da die Gefahr einer Gasmangellage in Deutschland mittlerweile gebannt scheint, dürften sich die Geschäftserwartungen weiter verbessert haben.
US-Regierung veröffentlicht Zahlen zum Wirtschaftswachstum
Grundsätzlich gute Nachrichten erwarten Ökonomen auch von der US-Regierung, die am Donnerstag einen kräftigen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts im vierten Quartal vermelden dürfte. Die Volkswirte der Dekabank weisen allerdings darauf hin, dass der Dezember nach allen vorläufigen Indikatoren schwach war – die US-Wirtschaft also möglicherweise vor schwierigeren Zeiten steht.
Nach dem Facebook-Mutterkonzern Meta, Twitter und Amazon hat in der vergangenen Woche auch Microsoft den Abbau tausender Stellen angekündigt. Am Dienstag legt der Software-Gigant seine Quartalsbilanz vor, Analysten erwarten einen Gewinnrückgang gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Dem E-Auto-Pionier Tesla dagegen, dessen Jahresbilanz in der Nacht zu Donnerstag veröffentlicht wird, trauen die Experten eine Gewinnsteigerung zu. Dass die Luxuswagenschmiede kürzlich Preissenkungen ankündigte, zeigt jedoch, dass die Bäume auch bei Tesla nicht mehr in den Himmel wachsen.
SAP eröffnet die Bilanzsaison im Dax
Am Donnerstag schließlich präsentiert der deutsche Software-Riese SAP seine Jahresbilanz. Das Unternehmen hatte bereits im Juli mitgeteilt, dass das Betriebsergebnis 2022 vermutlich schwächer ausfallen werde als im Vorjahr, unter anderem wegen des Kriegs in der Ukraine. SAP hatte nach dem russischen Angriff auf die Ukraine die Geschäfte in Russland und Weißrussland eingestellt.
Auch das Geschäft mit Halbleiter-Chips ist kein Selbstläufer mehr. Der US-Konzern Intel, der ebenfalls am Donnerstag über das zurückliegende Quartal berichtet, klagte schon vor drei Monaten über einen Rückgang der PC-Nachfrage.