Die Breakdancer von TruCru demonstrierten zu kraftvollen Beats eine beeindruckende Körperbeherrschung. Foto: Fritsch (3)/Priestersbach (2)

Mit der Veranstaltungsreihe "Nagold erleben" kehrt ein Stück Normalität in die Innenstadt zurück. Das Event "Akrobatik in der Stadt" sorgte am Samstag für einen tollen Sommernachmittag mit Nagoldwetter und sieben unterschiedlichen Showacts am Vorstadtplatz oder am Urschelbrunnen.

Nagold - Partnerakrobatik, Breakdance, Rope Skipping sowie Poledance – bei "Akrobatik in der Stadt" war für jeden Geschmack etwas dabei. Da konnten sich nicht nur die zahlreichen Zuschauer freuen, sondern auch die Akteure waren erleichtert, dass ihnen in Nagold eine Bühne geboten wurde. "Ich bin total froh, dass man wieder auftreten kann", sagte beispielsweise Mira Waterkotte aus Frankfurt. Die mehrfache Deutsche Meisterin im Rope Skipping präsentierte sich in Nagold mit einer Kombination aus Artistik und Seilspringen.

Wie sie am Rande des Geschehens erläuterte, hat sich das Rope Skipping vom Trend- zum Leistungssport entwickelt – und "da gibt es sogar Weltmeisterschaften". Die Frankfurterin hatte sich während der Lockdowns und Auftrittsverbote unter anderem mit Online-Workshops über Wasser gehalten. Doch live in der Nagolder Altstadt mit ihren Fachwerkhäusern zeigte sich Mira Waterkotte vom hiesigen Ambiente begeistert – und das direkte Feedback der Menschen sei durch nichts zu ersetzen.

Märchenhafte Artistikshow

Einen echten Blickfang bildete zudem der farbenfrohe Auftritt der beiden Performancekünstler Jan Dages und Nadine Heinkel aus Marbach. Sie begeisterten ihre Zuschauer mit der märchenhaften Artistikshow "Kokon", in der es um eine kleine Raupe geht, die sich einen bunten Schmetterling verwandelt. "Das ist superschön hier vor einem tollen Publikum und bei bestem Sommerwetter", freute sich Nadine Heinkel. Das Duo hatte zwar in letzter Zeit schon einige Auftritte absolviert, auffallend sei aber, dass viele Events bislang noch sehr kurzfristig geplant würden.

"Okay, her we go – zwei Minuten bis zur nächsten Show", reimten die Breakdancer von TruCru vor ihrem fetzigen Auftritt auf dem Vorstadtplatz. Zu kraftvollen Beats zeigte die Formation perfekte Körperbeherrschung und athletische Fähigkeiten beim Breakdance – während Simone Fluhr am Cyr-Wheel eine beeindruckende Mischung aus Akrobatik und Tanz präsentierte. Bei ihren Auftritten mit schnellen Drehungen und spektakulären Sprüngen schien die Schwerkraft außer Kraft gesetzt zu sein. Als "Schlangenfrau" löste Julia Wahl aus Tübingen an der Poledance-Stange bei ihren Zuschauern Staunen aus.

Bei so einem Programm war es kein Wunder, dass in der Stadt reges Leben herrschte und die Nagolder Straßencafés richtig gut besucht waren. "Das ist eine sehr schöne Aktion und ich habe schon eine Unmenge Bilder gemacht", erklärte Theo Gärtner aus Wildberg. Was ihm allerdings nicht gefallen hatte, waren manche Leute, "die mit ihren E-Bikes durch die Innenstadt brettern".

Positives Feedback

Eine rundum positive Bilanz des Nachmittages zog Jasmin Günthner als Mitorganisatorin des städtischen Kulturamts. "Bis zum letzten Auftritt waren viele Leute in der Stadt", machte sie ebenso auf das positive Feedback von allen Seiten aufmerksam. "Die Leute haben einfach wieder auf so etwas gewartet", war Jasmin Günthner überzeugt. Mit viel Internet-Recherche hatte das Team des Kulturamts die Künstler ausgesucht – und "da hatten wir echt die Qual der Wahl, damit für jeden etwas dabei ist".

Als nächste Veranstaltung der Reihe "Nagold erleben" steht am 18. September "Kunst in der Stadt" auf dem Programm. An diesem Tag verwandelt sich die Innenstadt in eine große Kunstgalerie unter freiem Himmel – und es können die unterschiedlichsten Facetten von Kunst bestaunt werden. Künstler aus der Region präsentieren dann ihre vielfältigen Arbeiten.