Airbus setzt die Testflüge nach dem Absturz erst einmal aus. Foto: EFE/SEVILLA FIRE DEPARTMENT

Spanien schränkt das Testflugprogramm für den Militärtransporter A400M ein. Die noch nicht ausgelieferten Flugzeuge im Airbus-Werk von Sevilla bleiben vorerst am Boden.

Madrid - Nach dem Absturz eines Militärtransporters A400M bei Sevilla hat Spanien die Testflüge mit Maschinen dieses Typs teilweise ausgesetzt. Wie Verteidigungsminister Pedro Morenés am Dienstag bekanntgab, werden die in der Produktion befindlichen Transportflugzeuge vorerst nicht mehr zu Probeflügen starten. Die spanische Luftfahrtbehörde INTA habe die Flugerlaubnis vorübergehend zurückgezogen.

„Dies ist eine reine Vorsichtsmaßnahme“, betonte der Minister im Radiosender Onda Cero. Sie gelte so lange, bis die Ursachen des Unglücks geklärt seien. Am Samstag war bei Sevilla erstmals eine A400M unmittelbar nach dem Start abgestürzt. Dabei waren vier Besatzungsmitglieder getötet und zwei schwer verletzt worden. Die Ursachen sind bislang nicht bekannt.

Ein Airbus-Sprecher betonte, von der Entscheidung der spanischen Behörden seien nur die Flugzeuge betroffen, die im Airbus-Werk bei Sevilla montiert und dort für die Auslieferung an die Abnahmeländer getestet werden. Mit anderen A400M könnten auch in Spanien weiterhin Testflüge erfolgen.

Am Dienstagnachmittag flog ein zu Testzwecken gebauter Airbus A400M von Toulouse nach Sevilla. „Dieser Test ist von dem Stopp nicht betroffen“, sagte der Sprecher. Der Chef der Militärsparte des Airbus-Konzerns, Fernando Alonso, hatte angekündigt, dass er bei diesem Flug selbst an Bord sein werde. Der Spanier hatte in der Vergangenheit für Airbus als Testpilot gearbeitet.

Mehrere Länder, darunter Deutschland und Großbritannien, hatten nach dem Unglück entschieden, ihre A400M vorerst am Boden zu lassen. Frankreich reduzierte die Flüge dieser Maschinen auf ein Minimum.