Gemeinderat: Steigende Kinderzahlen / 100 00 Euro Investitionen stehen an

Aichhalden. Die Gemeinde muss erheblich in ihre beiden Kindergärten investieren. Für die Einrichtung neuer Gruppen sind 130 000 Euro erforderlich, wodurch sich auch die Personalkosten erhöhen. Wieder steigende Kinderzahlen und Flüchtlingskinder lassen die Kapazitäten in den Kindergärten der Kommune knapp werden.

Wie Bürgermeister Michael Lehrer in der Sitzung des Gemeinderats mitteilte, habe eine im Herbst vorgenommene Überprüfung des Betreuungsangebots ergeben, dass ab Anfang kommenden Jahres der gesetzliche Anspruch auf einen Kindergartenplatz für über Dreijährige nicht mehr gewährleistet werden könne.

Bei der Genehmigungsbehörde, dem Kommunalverband für Jugend und Soziales (KVJS), könne jährlich eine Ausnahmegenehmigung eingeholt werden, um pro Gruppe drei Kinder mehr aufnehmen zu dürfen. Selbst wenn die Kommune diese Ausnahme für alle Gruppen beantrage, stünden schon im Mai 2018 nicht mehr ausreichend Plätze zur Verfügung.

Die Verwaltung schlage deshalb vor, im Erdgeschoss des Kinderhauses weitere Gruppenräume einzurichten. Eine Vorort-Begehung mit dem KVJS habe bereits stattgefunden. Eine zentrale Forderung der Behörde sei die Herstellung eines weiteren Toilettentrakts. Auch müssten zwei Spielebenen in der oberen Etage verglast und der Ruheraum schalldicht hergestellt werden. Für die aufwendige Umbaumaßnahme gehe er von rund 100 000 Euro Kosten aus. Hierfür erhalte die Gemeinde einen Zuschuss in Höhe von 20 000 Euro.

Allerdings erreiche das Kinderhaus mit diesem Umbau die Kapazitätsgrenze. Weitere Gruppen könnten dann nicht mehr untergebracht werden, schilderte der Bürgermeister. Vorgesehen sei, die neue Gruppe ab April 2018 zunächst als Kleingruppe mit zehn Plätzen und im neuen Kindergartenjahr 2018/19 ab September als Regelgruppe mit 25 Plätzen einzurichten. Der Personalaufwand für die zusätzliche Gruppe betrage 1,9 Fachkräfte, wodurch weitere Kosten von circa 90 000 Euro pro Jahr entstünden. Die katholische Kirchengemeinde als Träger habe in der Herbstsitzung mit dem gemeinsamen Ausschuss ihre Zustimmung signalisiert, sagte Lehrer.

Auch in Rötenberg erhöhter Bedarf an Betreuungsplätzen für Kinder unter drei Jahren

Gemäß der Bedarfsumfrage zeigt sich im Ortsteil Rötenberg ein erhöhter Bedarf nach Betreuungsplätzen für Kinder unter drei Jahren. Diese Form wurde bisher nur in Aichhalden angeboten. Da allerdings dort keine freien Plätze mehr zur Verfügung stünden, schlage die Verwaltung die Einrichtung einer Kinderkrippe vor. Eine Begehung mit den Fachbehörden habe es noch nicht gegeben. Er gehe jedoch davon aus, dass auch in der Einrichtung in Rötenberg für eine Genehmigung bauliche Maßnahmen umgesetzt werden müssten. Hier kalkuliere die Verwaltung mit Kosten von 30 000 Euro. Die Fördersumme betrage 2000 Euro pro U3-Kind und werde für maximal zehn Plätze gewährt, informierte der Schultes. Die Gruppe soll ebenfalls im Frühjahr 2018 in Betrieb gehen und für eine Entlastung in Aichhalden sorgen. Laut Lehrer liegt der Personalbedarf bei zwei Fachkräften mit einem Kostenaufwand von circa 95 000 Euro. Inwieweit die bestehende Halbtagesgruppe für Kinder ab zwei Jahren eingebunden werden kann, müsse in einem Gespräch mit der evangelischen Kirchengemeinde geklärt werden, erläuterte der Bürgermeister.

Einstimmig befürwortete das Ratsgremium, im Kinderhaus Aichhalden und Kindergarten Rötenberg wie von der Verwaltung vorgeschlagen jeweils eine weitere Gruppe einzurichten und die Kosten für die Baumaßnahmen wie zusätzlich entstehende Personalkosten im Haushaltsplan 2018 einzustellen.