Im Aichhalder Gewann Buz muss dringend die Wasserleitung erneuert werden. Zusätzlich wird ein Abwasserkanal verlegt und die Straße saniert. Foto: Herzog Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Sanierungsbedarf im Bereich Buz / Gleichzeitig wird ein Kanal eingebaut und die Straße saniert

Die Wasserleitungen im Gewann "Buz" müssen dringend ausgetauscht werden. Allein sechs Rohrbrüche hat es im vergangenen Jahr dort gegeben.

Aichhalden. Bei dieser Tiefbaumaßnahme sollen gleichzeitig ein Abwasserkanal verlegt und die Straße saniert werden. In der Sitzung des Gemeinderats am Dienstag stellte Sebastian Rolfes vom Ingenieurbüro Eppler aus Dornstetten die in drei Bauabschnitten geplante Baumaßnahme im Detail vor.

Die in den 60er-Jahren verlegten Wasserleitungen im Bereich Buz bestehen aus Asbestzementrohren. Diese seien in einem äußerst maroden Zustand.

Das Rohrmaterial sei völlig aufgeweicht und löse sich auf wie ein Karton. Rohrbrüche ließen sich kaum noch abdichten. Der Austausch werde mit einer PE-Leitung DN 100 vorgenommen.

Neue Leitung wird nicht mehr auf privatem Grund verlegt

Eine bestehende Verbindungsleitung an der Gemarkungsgrenze zu Schramberg werde aufgegeben. Die alte Wasserleitung verlaufe weitgehend im Feldweg, vereinzelt auch auf privatem Grund. Die neue Leitung werde dann nur noch in der Straße verlegt, ebenso Schächte versetzt, die sich auf Privatgelände befänden. Die Straße werde auf einer Gesamtlänge von rund 620 Metern saniert.

Da im Gewann Buz ein Großteil der Häuser ihre Abwässer in geschlossenen Gruben sammelten und über den rollenden Kanal entsorgten, sei es sinnvoll, im Zusammenhang mit den Straßenbauarbeiten auch einen Abwasserkanal zu verlegen, erläuterte der Planer. Dadurch könnten insgesamt acht Anwesen ans öffentliche Kanalnetz angeschlossen werden. Allerdings sei die Abwasser-Entwässerung nicht überall im Freispiegel möglich.

Ein zentrales Pumpwerk lohnt aus Kosten- und Unterhaltsgründen nicht

Ein zentrales Pumpwerk böte sich in diesem Fall aus Kosten- und Unterhaltungsgründen nicht an. Es müssten einzelne Abwasserpumpwerke auf den Grundstücken zu Lasten der Eigentümer gebaut werden.

Das Oberflächenwasser werde entlang der Straße in einem Graben entwässert. Die bisherige Breite der Straße verändere sich nicht. Da der öffentliche Bus auch den Weg nutze, sei die Herstellung von Ausweichbuchten vorgesehen, schilderte Rolfes.

Wie Bürgermeister Michael Lehrer ergänzte, habe es in der Vergangenheit auch Rohrbrüche bei Einsätzen der Feuerwehr gegeben, wenn die Wasserleitung unter Druck geriet.

Für die betroffenen Anlieger sei in Kürze eine Info-Veranstaltung vorgesehen, bei der die Maßnahme vorgestellt werde und die Eigentümer Auskunft über entstehende Kosten bekämen.

Auf Anfrage von Gemeinderat Stefan Wiedmann teilte Lehrer mit, dass die Anlieger bislang noch nicht persönlich über das Vorhaben der Kommune informiert worden seien. Da aber Vermessungen stattgefunden hätten, wüssten sie, dass etwas geplant sei.

Noch keine Entscheidung über den Zuschuss gefallen

Laut Gemeindekämmerer Thomas Kienzle wurden für die Erneuerung der Wasserleitung und den Bau eines Abwasserkanals jeweils Zuschussanträge an das Regierungspräsidium (RP) Freiburg gestellt. Auch sei beim RP angefragt worden, ob aus Dringlichkeitsgründen ein vorzeitiger Baubeginn möglich wäre, bevor ein Bewilligungsbescheid vorliege. Die Antwort stehe noch aus, sagte Kienzle.

In den Haushaltsplänen der Eigenbetriebe "Abwasserbeseitigung und Versorgung und Bad" sowie im kameralen Haushalt wurden für die Wasserleitung 240 000 Euro, Abwasserkanal 390 000 Euro und für den Straßenbau 60 000 Euro eingestellt, wodurch sich eine Kostenschätzung in Höhe von 690 000 Euro ergibt.

Das Ingenieurbüro wurde beauftragt, die Ausschreibung vorzubereiten.