Kultur: Musikverein begeistert mit Jahreskonzert / Jugendorchester eröffnet mit Abba und Queen

"Im Wesen der Musik liegt es Freude zu bereiten" – gemäß diesem Motto war es dem Musikverein Rötenberg ein Anliegen, seinen Zuhörern mit dem Jahreskonzert Freude zu bereiten.

Aichhalden-Rötenberg. Der Vorsitzende Bernd Rehfuß begrüßte die Gäste mit einem kleinen Adventsgedicht in der Turn- und Festhalle und wünschte Besinnlichkeit und Ruhe für die bevorstehende Adventszeit.

Mit den "Highlights aus Jurassic Park" eröffnete das Jugendorchester Hardt-Rötenberg-Waldmössingen unter der Leitung von Madeleine Geiger das Konzert. Mit kraftvollen Klängen, aber ebenso sanften Harmonien, erweckten sie die Dinos wieder zum Leben. Weiter ging es mit einem "Mamma mia"-Medley von Abba. Mit Welthits wie "Dancing Queen", "SOS" und "The Winner Takes it all" versetzten die jungen Musiker ihr Publikum zurück in die Zeit der Plateau-Schuhe und Schlaghosen. Trotz bescheidener Besetzung entwickelte das tiefe Blech ein unglaubliches Klangerlebnis.

Märchenhaft wurde es mit "Beauty and the Beast", der Filmmusik von "Die Schöne und das Biest". Miriam Müller verzauberte gleich einer Märchenprinzessin mit ihrem virtuosen und zugleich sanften Saxofon-Solo. Ausruhen war für die Musiker nicht drin, denn "The Show Must go on". Mit "Highlights from the Greatest Showman" bewiesen sie, dass "Erfolg auf Mut" beruhe.

Mit ihrer motivierten und vor allem motivierenden Dirigentin erarbeiteten sich die jungen Musiker ein anspruchsvolles Programm, dass sie mit "Bohemian Rhapsody" als Zugabe zum krönenden Abschluss brachten. Nicht nur musikalisch, auch optisch holte das Orchester alles aus dem "Queen"-Kulthit heraus. Mit viel Charme führte Robin Müller durch das Programm, mehrfach brachte er die Gäste zum Schmunzeln und verabschiedete sie "mit Mikro, Fliege und flinker Absage" in die Pause.

Im Anschluss nahm das Hauptorchester unter der Leitung von Andras Bori auf der Bühne Platz. Mit "Euphoria" von Martin Scharnagl brachten die Musiker nicht nur ihre musikalische Euphorie zum Ausdruck, sondern versetzten auch das Publikum in einen euphorischen Zustand.

Stephan Rehfuß, der mit viel Witz durchs Programm führte, betonte, wie schön es doch sei, wenn man etwas habe, was man liebe. Eine Variante dieser Euphorie sei das Reisefieber, das einen packe, wenn man gestresst vom Alltag Sehnsucht nach einem anderen Ort verspüre. Aus diesem Grund nahm das Orchester seine Zuhörer mit "Santiano" mit auf eine Reise an die Nordsee. Die Band steht für eine Mischung aus traditionellen Schlagern und Volksliedern mit Seemannsliedern. "Leinen los" hieß es da – mit kraftvollen Klängen und sehnsuchtsvollen Harmonien erschufen die Musiker das perfekte Seefahrt-Feeling.

Mit einem Arrangement von "The Rose" holte das Orchester die davonsegelnden Gäste zurück in die Festhalle. Begleitet vom Hauptorchester schlüpfte Jasmin Rohm in die Rolle des ausgebrannten Rockstars. "Das klingt wie Musik in meinen Ohren", beteuerte Rehfuß vor dem nächsten Stück und übertrieb damit keineswegs. Großartige Virtuosität und "eine wahnsinnige Zungenfertigkeit" bewiesen die vier Solisten Tim Armbruster, Meinrad Lupold, Phillip Sekinger und Arne Schauer als "Fröhliche Tenoristen".

Zu Ehren der frisch ernannten Ehrenmitglieder spielte das Orchester den Ehrungsmarsch. Für 40 Jahre passive Mitgliedschaft und Unterstützung des Vereins wurden Peter Grischkat, Hans-Dieter Hildbrand, Ewald Kieninger, Heinz Otto, Herbert Scheerer, Otto Vialkowitsch, Karl-Heinz Walter, Kurt Ziegler und Oswald Ziegler ausgezeichnet. Der Vorsitzende bedankte sich für ihre langjährige Treue und überreichte jedem eine Urkunde und ein Präsent.

Mit dem "Hornfestival" von Kurt Gäble leitete das Hauptorchester den zweiten Teil des Konzerts ein. Als Solisten lieferten Annika Depfenhart und Marcell Bori eine herausragende Leistung ab. Rehfuß freute sich, dass den Hörnern in diesem Stück eine so herausragende Rolle zukomme, da sie sonst "immer ein bisschen arm dran sind und nur Nachschläge und Signale spielen dürften". Mit "Pacific Dreams" nahm das Orchester die Zuhörer mit einem imposanten Klangerlebnis mit an die traumhaften Strände und aufregenden Metropolen auf der anderen Seite des Ozeans. Bevor der Musikverein seine Gäste in die besinnliche Weihnachtszeit schickte, ließen es die Musiker mit einem "Bon Jovi"-Mix noch einmal richtig krachen – das Publikum klatschte begeistert mit.

Im Anschluss spendeten die Gäste den Musikern tosenden Applaus, woraufhin diese der Aufforderung nach einer Zugabe gerne nachkamen. Mit seinen weichen Klängen und fließend übergreifenden Harmonien verzauberte Simon Mutschler am Flügelhorn mit "My Dream". Zum Abschied spielte das gesamte Orchester die Polka "Böhmische Liebe" und ließ den Abend anschließend entspannt ausklingen. Bernd Rehfuß bedankte sich bei allen Mitwirkenden sowie der Hexenzunft Rötenberg für die Bewirtung.