Wenn das Gewerbegebiet Koppengässle erschlossen wird, kommt das Glasfaserkabel gleich mit rein. Andere Gewerbegebiete sollen durch ein Projekt mit dem Landkreis Rottweil in diesen Genuss kommen. Foto: Herzog Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Geschwindigkeit soll weiter erhöht werden / Gemeinsame Sache mit dem Landkreis

Die Gemeinde will den Breitbandausbau weiter vorantreiben. Zunächst sollen Gewerbegebiete mit Glasfaserkabel ausgestattet werden, in einem zweiten Schritt private Haushalte.

Aichhalden. Nach Auskunft von Bürgermeister Michael Lehrer im Gemeinderat wurden in den vergangenen Jahren durch Projekte mit dem Landkreis große Fortschritte beim Breitbandausbau erzielt. Im gesamten Gemeindegebiet sei das Ziel, 90 Prozent der Haushalte mit mindestens 30 Megabits pro Sekunde im Download auszustatten, zumindest innerorts deutlich überschritten worden.

Diese Bandbreite werde künftig durch die Vectoring-Technik noch steigen. Darauf müsse aufgebaut und als oberstes Ziel die Endstufe FTTH (Glasfaser bis ins Gebäude) verfolgt werden, bekräftigte der Bürgermeister.

Ende 2018 habe die Bundesregierung ein Sonderprogramm zur Erschließung von Gewerbe- und Industriegebieten auferlegt. Dabei sollen sämtliche Betriebe in Gebieten mit Unterversorgung mit einem direkten Glasfaseranschluss ausgestattet werden.

Eine Unterversorgung liege dann vor, wenn nicht an jedem Arbeitsplatz mindestens 30 Mbit/s zur Verfügung stünden. Nach den aktuellen Förderrichtlinien werde durch die Kofinanzierung des Landes eine Förderquote von 90 Prozent der förderfähigen Kosten erreicht.

Laut den Berechnungen des Landkreises fielen für Aichhalden circa 600 000 Euro Projektkosten an. Hiervon müsse die Kommune rund 60 000 Euro selber stemmen. Geplant sei, Glasfaserkabel in den bestehenden Gewerbegebieten Käppelesacker, Stolgen, Hinteraichhalden und Herdweg zu verlegen.

Beim neuen Gewerbegebiet Koppengässle werde die Ausstattung mit Glasfaser bereits mit der Erschließung vorgenommen, schilderte Lehrer. Durch den Anschluss der Betriebe ans Glasfasernetz könnten diese mit nahezu unbegrenzten Bandbreiten versorgt und der Gewerbestandort Aichhalden zukunftsfähig aufgestellt werden und erheblich an Attraktivität gewinnen.

Da zusätzlich weitere Kabelverzweiger installiert würden, könnten von diesen aus die Versorgung der privaten Haushalte mit Glasfaser als nächsten Schritt in Angriff genommen werden.

Um das Vorhaben voranzutreiben, müsse die Gemeinde mit dem Landkreis eine Vereinbarung über die Projektabwicklung abschließen. Die erforderlichen Mittel seien in den kommenden Jahren zur Verfügung zu stellen.

Er gehe daher davon aus, dass der Kreis bei den Gesamtkosten in Vorleistung gehe, bis der Förderbeitrag eingegangen sei und die Kommune lediglich den Eigenanteil bereitstellen müsse, erläuterte Lehrer.

Einstimmig befürwortete der Gemeinderat den Abschluss einer Vereinbarung zwischen der Gemeinde Aichhalden und dem Landkreis.