Bunt kostümiert und ausgelassen feierten die närrischen Besucher beim Hexenball der Brotberghexen Rötenberg in der Mehrzweckhalle. Foto: Lothar Herzog

Programm auf Bühne mit Guggenmusik, Showtänzen und Hexenritualen.

Aichhalden-Rötenberg - Ob auf der Bühne, in der Halle oder in den Bars: Beim Hexenball der Brotberg-Hexenzunft Rötenberg ist überall viel los.

Auch beim 28. Hexenball in der voll besetzten Mehrzweckhalle bestach das Bühnenprogramm aus einem Mix von Showtänzen, Hexenritualen und Guggenmusik.

Dabei leisteten die Gastgeber einen ordentlichen Anteil dazu bei. Traditionell eröffneten sie das Ballprogramm mit ihrem Hexentanz. Dieser hob sich deutlich ab von anderen Brauchtumsritualen, bei denen oft geächtete Frauen auf dem Scheiterhaufen landen. Die schaurig-schöne Darbietung der frei erfundenen Geschichte eines liebestollen Bäckers, der vergeblich um die Gunst einer hübschen Magd warb und sie deshalb in den Ofen warf, erinnere an das Märchen von Hänsel und Gretel.

Boschelwaldhexen halten Sulzbacher Fahne hoch

Ein erstes Ausrufezeichen hinsichtlich Stimmung und Tanz setzten die Boschelwaldhexen aus Sulzbach. Ein choreografisch stimmiger Showtanz verbanden die Mädels von "Discovery" des TSV Lauterbach mit artistischen Elementen, die das Publikum von den Stühlen riss. Dem stand das Sextett von "Impressions" in keiner Weise nach. Die Gruppe aus Schenkenzell gehört mittlerweile zu den gern gesehenen Stammgästen.

Einen Vorgeschmack auf das, was die Besucher beim Rötenberger Bürgerball am Samstag, 22. Februar, erwarten dürfen, präsentierte die Showtanzgruppe der Hexenzunft Rötenberg. Sie entführte tänzerisch in die märchenhafte Welt von Walt Disney.

Tolle Hebefiguren mit Überschlag zeigten die Baurawald Hexen aus Sulz-Holzhausen. Ihr Hexentreiben um den beleuchteten Wasserkessel endete in einer mehrstöckigen Hexenpyramide, für die es viel Applaus gab. Ein Hexenball der Brotberghexen ohne die Guggenmusik "Shitbulls" aus Wiesenstetten ist undenkbar. Schon seit Jahren sorgen die in blau-gelben Klamotten eines US-amerikanischen Football-Teams auftretenden Musiker, wozu gleichgekleidete Cheerleader-Mädels gehören, mit ihren Hits für Begeisterung. Ihnen war es vorbehalten, den Schlussakkord unter ein dreistündiges Programm zu setzen.

Damit war die Hexenparty keineswegs vorbei. Bis weit nach Mitternacht wurde in der Halle und in den Bars munter gefeiert. Unter die geladenen Hästräger befreundeter Zünfte der Brotberghexen hatten sich viele Gäste in aufwendiger Maskerade gemischt. Wer bei den Puppenspielerinnen an der Schnur zog, bekam eins auf die Finger. Zwei Schlafmützen fanden das lustig und stießen mit einem Radler an.

Die Täbinger Liachthexa strahlten mit Schneefrauen um die Wette und wer suchte, fand auch seinen personifizierten Engel. Vorsicht war bei den Cowgirls geboten. Die fackelten nicht lange und zogen bei einer unpassenden Anmache die Wasserpistole. Graf Dracula ließ ebenso grüßen wie Mickey Maus.

Einen Hauch von 1000 und einer Nacht versprühten Bauchtänzerinnen aus dem Orient. Andere Kostümierte verrieten ihren Gemütszustand mit dem Button auf ihrem T-Shirt: "bin gut drauf".