Tadej Gosak, Chief Executive Officer der Titus Group, zwischen Tobias Hilgert (links) und Marc Siemer, den beiden Geschäftsführern der Simon GroupFoto: Simon Group Foto: Schwarzwälder Bote

Wirtschaft: Simon Group setzt strategische Neuausrichtung fort / Mitarbeiter werden teils übernommen

Die britische Titus Group, Produzent von Beschlägen und Dämpfungssystemen für Möbel und Haushaltsgeräte, übernimmt den Geschäftsbereich Kinetics der Simon Group in Aichhalden.

Aichhalden. Die Übernahme erfolgt im Rahmen eines sogenannten "Asset Deals". Im ersten Schritt erwirbt Titus die Produktionsanlagen dieser Sparte von Simon Group und tritt danach sukzessive in die Geschäftsbeziehungen ein. Simon Kinetics ist seit Jahrzehnten erfolgreich am Markt tätig und hat sich vor allem mit "Soft-Close-" und "Push-to-Open"-Systemen sowie mit Spezialprodukten für die Caravan-Industrie eine führende Position als Zulieferer erarbeitet.

"Mit Titus haben wir einen Partner gefunden, der selbst eine außergewöhnlich erfolgreiche Geschichte im Segment Möbelbeschläge vorzuweisen hat und in Simon Kinetics das Potenzial sieht, maßgeblich zu seiner Wachstumsstrategie beizutragen", erklärt Marc Siemer, Geschäftsführer der Simon Group. Zusammen mit Titus könne man nun das Potenzial von Simon Kinetics voll entfalten, eigene Entwicklungen vorantreiben, und gleichzeitig das Produktportfolio von Titus nachhaltig stärken. Robert Appleby, Eigentümer und Vorstandsvorsitzender der Titus Group, zeigt sich ebenfalls zufrieden mit der neuen Akquise: "Mit Simon Kinetics erweitern wir unsere Kompetenzen über alle Produktbereiche in den Segmenten Möbel, Haushaltsgeräte und Badezimmer hinweg. Darüber hinaus verschaffen uns die Caravan-Produkte interessante Perspektiven in einer stark wachsenden Marktnische."

In der Übergangszeit von rund sechs Monaten wird die Karl Simon GmbH Produktion, Logistik und Produktabwicklung für Titus sicherstellen. Die Mitarbeiter von Simon Kinetics sollen in den genannten Portfolio-Bereichen vollständig übernommen werden. Darüber hinaus arbeite die Simon Group eng mit dem Betriebsrat zusammen, um denjenigen Mitarbeitern der Produktion, die nicht übernommen werden können, Alternativen anzubieten. Siemer betont: "Wir führen mit allen betroffenen Mitarbeitern individuelle Gespräche, deren Ziel es ist, sie entweder in ein Arbeitsverhältnis mit Titus zu überführen oder ihnen eine alternative Tätigkeit innerhalb der Simon Group anzubieten."

Für die Simon Group ist dieser Deal die Fortsetzung der strategischen Neuausrichtung mit Fokus auf die wachstumsstarke Metalltechnik. Bereits im Dezember 2019 hatte Simon wegen des EU-weiten Chrom-VI-Oxid-Verbots seinen Ausstieg aus der Kunststoff-Galvanik bekanntgegeben, um sich zukünftig auf den Ausbau der Technologieführerschaft in der Metallverarbeitung zu konzentrieren.