Erni und Bert kamen mit dem Akkordeonorchester Aichhalden/Rötenberg. Fotos: Fritsche Foto: Schwarzwälder Bote

Schnurren: Gelungene Mischung aus Gesang, Vortrag und Musik, gewürzt mit derben Sprüchen und Späßen, gefällt dem Publikum

Aichhalden. Vier Gruppen engagierter Fasnets-Akteure zogen am Sonntagabend wieder zum Schnurren in wechselnder Reihenfolge durch vier Aichhalder Gaststätten.

Im Sportheim machten die "Original Zünftig Derbe Festmusikanten" Peter Borho, Jörg Schneider Hans-Martin Weißer und Ansgar Roming den Anfang. Binnen weniger Minuten war die Stimmung im Sportheim auf dem Höhepunkt und blieb dann anhaltend dort bis zum Ende des Abends. Breiten Raum in der Darbietung der vier nahm die Grüngutsammelstelle ein. "Macht de Platz wieder uff", war der Appell. Bürgermeister Lehrer musste mehrmals tapfer einen grünlichen Schnaps kippen. Das "Grüngutwässerli" stammte wohl aus dem feuchten Bodensatz der Sammelstelle. Ein dankbares Thema war auch der abends um Halbelf in der Oberen Wanne gestrandete Laster aus Rumänien, den der "Mann mit dem Stumpen" aus der Engstelle lotste, er soll den Teppichklopfer als Kelle genutzt haben. Viel bejubelt wurde auch die Zugabe, das Lied mit dem Refrain "Im Dorf macht alles zu", von Bäcker Roth bis Blumen Müller.

Nach den ZDF-Männern folgte die Gruppe Ako AiRö ( Akkordeon- Orchester Aichhalden/ Rötenberg) im Wechsel zwischen Singen und Erzählen. Ernie und Bert von der Sesamstraße, die den Flieger verpassten, waren doch nicht auf Hawaii, sondern kamen ins Sportheim.

Lustige Highlights waren zum Beispiel die Tombola der Kirchengemeinde Hardt (einige der Gewinne waren noch mit D-Mark-Preis ausgezeichnet) oder die schnelle Postlerin Birgit, die immer wieder ihrem E-Mobil hinterher rennen musste, weil die Bremse nicht richtig angezogen war. Besonders viel Beifall erhielt das Lied zum neuen Blitzer. Was sonst noch alles los war, teilten sie als "Krümelige Monsterpost" gedruckt aus, dankbar für eine kleine Spende. Mit dem Schramberger Narrenmarsch zogen sie aus.

Nach einer Pause, die ausgiebig zum Bestellen, Trinken und Essen genutzt wurde, trafen "Die drei gestuhlten Kater ein", im wirklichen Leben Kevin Moosmann, Luka Moosmann und Stifie Hess. Das Thema "Durst" spielte eine große Rolle bei ihrem Auftritt, dann auch ein bekannter Aichhalder Fußballspieler oder ein anderer jüngerer Mitbürger, der zur Überraschung des Nachbars in dessen Carport lief. Es gefiel dem Publikum, mit welcher Inbrunst die drei sich ins Zeug legten. Auch sie kamen wie die anderen nicht ohne Zugabe davon.

Als letzte Gruppe des Abends zog der Musikverein Aichhalden ein und feierte "25 Jahre Schnurren". Das "Lied vom kleinen Furz" war eine Steilvorlage für die Tuba. Dann mimten die Damen des Vereins die Schlange vor der überfrequentierten Damentoilette. Bernd Wilhelm brachte schließlich als begnadeter Animateur, Moderator und Dirigent das gesamte Publikum zum Kanonsingen ("Der Hahn ist tot"). "Schwarzwaldmädel" und Aichhalder Narrenmarsch folgten als weitere Höhepunkte zum Schluss des Schnurrens im Sportheim, das erst um Mitternacht endete.