Vertreter des Akkordeonorchesters Aichhalden-Rötenberg gewinnen den Preis für das beste Gruppenkostüm. Foto: Schwarzwälder Bote

Fasnet: Schöpfungsgeschichte auf Schwäbisch / Elferräte präsentieren Männerrunde / Garde wirbelt gekonnt über die Bühne

Die Fanfaren schmettern, die Glocken der Hansel schellen dazu im Takt, laut tönt es "Saublitz-Hall" – der Zunftball der Narrenzunft Aichhalden ist eröffnet.

Aichhalden. Traditionell marschieren die Elferräte, begleitet von der Garde und den Hästrägern, am Samstagabend in die Josef-Merz-Halle ein.

"Ich freue mich, dass wir heute eine richtig volle Halle haben", betont Zunftmeister Klaus Hörl bei seiner Begrüßung. Um die Einwohner zu motivieren, hat sich die Narrenzunft einiges einfallen lassen: Vor der Saalöffnung wurde zum Sekt eingeladen, Gruppenkostüme werden prämiert und wer nicht gut zu Fuß ist, der konnte sich für einen Abholservice anmelden. "Das hat dieses Jahr zwar noch keiner genutzt, aber so etwas braucht Zeit zum Anlaufen", zeigt sich Hörl zuversichtlich.

Das Programm des Zunftballs ist närrisch durchmischt: Tänze, Sketche, Traditionelles und Neues. Die Garde-Mädle aus Aichhalden wirbeln gekonnt mit zwei Tänzen über die Bühne, teilweise sogar mit männlicher Unterstützung. Die Mittlere Garde der Lackendorfer Baronengilde verzaubert die Zuschauer mit ihrem Showtanz "Magic Time". Für laute Lacher sorgt der Fanfarenzug mit seiner musikalischen Erzählweise des Märchens Schneewittchen. Thomas Glunk hält ein Plädoyer für den schwäbischen Dialekt und erzählt seine Variante der Schöpfungsgeschichte in breitester Mundart.

"Den nächsten Akteur haben wir extra vom Rötenberg einfliegen lassen", kündigt Moderatorin Geli Summ den Auftritt von Thomas Maxand an. Ein Rötenberger auf der Aichhalder Fasnet? Ein Verdienst, den Hörl Bürgermeister Michael Lehrer, selbst Rötenberger, zuschriebt.

Die Elferräte zeigen, wie ein Abend am Stammtisch der Männerrunde abläuft – so viel sei verraten, Frauen kommen mit jeder weiteren Bierrunde schlechter weg. Die Band "Cockpit" lockert das Programm mit mehreren Tanzpausen auf.

Gegen Ende des Abends stehen die Aichhalder Hexen im Fokus. Beim Auftritt der Jugendhexensportgruppe fliegen die Maskenträger durch die Luft, toben über die Bühne und stapeln sich zu hohen Pyramiden. "Wahnsinn", raunt es hier und da durch die Halle, Handys werden zum Filmen gezückt.

Mit Taktgefühl zeigen sich die Hexen bei ihrem nächsten Programmpunkt. "Nach mehr als zehn Jahren endlich wieder auf der Bühne: unser Hexentanz", freut sich Geli Summ. "Das gehört zum Brauchtum dazu, denn das ist der Beginn unserer Hexengilde."

Zum großen Finale versammelt Hörl noch einmal alle Akteure auf der Bühne. "Einige Gruppen habe ich in den Reihen gesehen", erinnert er an die Prämierung des Gruppenkostüms und fordert die Indianer, die Schokobons und die Geringelten auf die Bühne. Trotz spontaner Gesangseinlage reicht es für die Geringelten nur für Platz drei, die Schokobons werden vom Publikum auf Platz eins applaudiert.

"Vielen Dank allen Beteiligten und Helfern und vor allem euch Zuschauern", beendet Hörl nach gut drei Stunden das Programm und eröffnet mit einem kräftigen "Saublitz-Hall" die Tanzfläche.