Mitte/Ende Juli soll die Sanierung des Trinkwasser-Hochbehälters in Rötenberg mittels zweier PE-Röhren beginnen und dann in zwei Monaten abgeschlossen sein. Foto: Herzog Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Rat vergibt dringend notwenige Arbeiten an Trinkwasser-Hochbehälter in Rötenberg

Das Projekt Trinkwasser-Hochbehälter aus PE-Röhren in Rötenberg kann im Juli starten. In seiner jüngsten Sitzung hat der Gemeinderat die Lieferung und Montage für knapp 294 000 Euro vergeben.

Aichhalden-Rötenberg. Die Sanierungsmaßnahme des Hochbehälters in der Nähe des Gewerbegebiets Herdweg/Strut, auf die das Gesundheitsamt Rottweil massiv drängt, wird damit deutlich günstiger als beispielsweise die Ausgestaltung in Edelstahl. Für letztere Methode müsste die Kommune circa das Doppelte hinblättern.

Wie Ingenieur Günter Seeger vom Büro Eppler aus Dornstetten in der Sitzung informierte, seien die Arbeiten öffentlich ausgeschrieben worden. Von acht interessierten Firmen hätten drei ein Angebot unterbreitet. Weil das Gebot der Firma Scharpf Wasserbau aus Dirlewang in der Nähe von Memmingen mit rund 294 000 Euro erheblich von dem der beiden anderen Unternehmen (419 000 Euro und 448 000 Euro) abgewichen sei, habe er Scharpf zu einem Bieter-Gespräch eingeladen. Dabei habe das Unternehmen, das eine Gewährleistung von zehn Jahren übernehme, den günstigen Preis plausibel erklärt.

Es verfüge über einen großen Materialbestand aus dem Jahr 2020 und habe auf dieser Basis das Angebot kalkulieren können. 2021 seien die Preise dann stark gestiegen. Die Firma operiere vor allem im Tiefbau und habe sich vor zehn Jahren in der Kunststofftechnik im Quellwasserbereich spezialisiert. Außerdem seien auch noch vergleichbare von der Firma Scharpf umgesetzte Objekte besichtigt worden. Seine Kostenkalkulation habe bei rund 373 000 Euro gelegen, schilderte Seeger.

Bürgermeister Michael Lehrer urteilte, er sei mit dem Ausschreibungsergebnis "äußerst zufrieden". Die Umsetzung sei für Juli vorgesehen. Der Gemeinderat werde da bestimmt eine interessante Baustelle besichtigen können.

Im Moment noch offen sei das Gewerk Hochbau, für das bis zum Submissionstermin kein Angebot eingereicht worden sei. "Da will wohl keiner ran", vermutete der Bürgermeister. Auf Anfrage habe man von der Firma Haas aus Sulgen ein Angebot erhalten, das noch geprüft werden müsse, erläuterte Lehrer.

Einstimmig folgte der Gemeinderat dem Vorschlag Seegers und erteilte der Firma Scharpf den Auftrag. Gleichzeitig hob das Ratsgremium die Ausschreibung für das Hochbaugewerk auf.

Auf die Idee, anstelle einer aufwendigen Sanierung in Edelstahl oder anderem Material den Einbau von zwei PE-(Polyethylen) Röhren mit jeweils drei Meter Durchmesser vorzuziehen, waren die beiden Wassermeister Werner Herre und Roman Butz gekommen.

Diese mit einem LED-Lichtband und Lüftung ausgestatteten Röhren werden an die linke Kammer des bestehenden Wasserhochbehälters angedockt. Dadurch kann die linke Kammer für die Verrohrung und Anbindung ans Wassernetz genutzt werden. Die rechte Kammer kann während der etwa zweimonatigen Baumaßnahme die Versorgungssicherheit gewährleisten und später als Löschwasserbehälter für das naheliegende Gewerbegebiet verwendet werden.