Beim symbolischen Spatenstich am Kindergarten Rötenberg packen alle mit an: Kinder, Erzieherinnen, Planer, Pfarrer, Handwerker, Gemeinde- und Kirchengemeinderäte sowie Bürgermeister Michael Lehrer (Vierter von rechts). Foto: Herzog

Kommunales: Spatenstich bei der Erweiterung des Kindergartens Rötenberg / Auch die Jüngsten schaufeln fleißig mit

Dem guten Beispiel Kinderhaus Aichhalden folgend wird nun auch in Rötenberg bei der Kinderbetreuung mit einem zweigeschossigen Anbau kräftig in die Zukunft investiert.

Aichhalden-Rötenberg. Nach langer Planungsphase, wofür die Gemeinde nichts konnte, erfolgte am Montag der symbolische Spatenstich für den Baustart des circa 1,3 Millionen Euro teuren Vorhabens.

Das Kinderlied "Wer will fleißige Handwerker sehn…" hat für die Kinder im Kindergarten Rötenberg ab sofort eine besondere Bedeutung. Sie werden die Bauarbeiten mit Argusaugen beobachten.

Wie Bürgermeister Michael Lehrer vor dem Spatenstich in die Erde einräumte, habe er bei seinem Amtsantritt vor gut vier Jahren dieses Projekt nicht im Visier gehabt. Sehr schnell habe sich aber nach der Sanierung des Kindergartengebäudes gezeigt, dass der Bedarf an Betreuung für Kinder unter drei Jahre (U3) nicht gedeckt werden kann. Durch bauliche Veränderungen sei es gelungen, im Obergeschoss eine provisorische Kinderkrippe einzurichten.

Mit dem Architekturbüro Schaudt aus Konstanz seien insgesamt sieben Entwürfe erarbeitet worden. Die Planungen seien jedoch "sehr behäbig" verlaufen. Nachdem endlich im Dezember 2020 das Baugesuch eingereicht worden sei, habe das Architekturbüro mangels Personal den Auftrag abgegeben. "Einen Wechsel des Planers zum Baubeginn glich einem Horrorszenario", schilderte der Bürgermeister die fatale Lage.

Die Zusage der Architektengemeinschaft Zeyher/Bihlmaier, das Projekt weiter zu begleiten, habe ein Glücksfall für die Gemeinde bedeutet. Mit der Umgestaltung der inneren Aufteilung sei der Vorschlag der Architekten gekommen, gleich zweistöckig in die Zukunft zu bauen, um Erweiterungsmöglichkeiten zu haben.

Mit dem richtungsweisenden Beschluss habe der Gemeinderat Bereitschaft gezeigt, in die Kinderbetreuung zu investieren. Trotz der derzeitigen Preisentwicklung am Bau hoffe man, den Kostenrahmen von 1,3 Millionen Euro halten und in einem Jahr die Einweihung feiern zu können, betonte Lehrer. Im Erdgeschoss bekomme die Kinderkrippe nun eine ordnungsgemäße Heimat.

Abhängig von der tatsächlichen Nutzung würden Plätze für 20 bis 40 Kinder geschaffen. Es sei jederzeit möglich, in der Einrichtung fünf Gruppen unterzubringen. Das zusätzliche Angebot für U3-Kinder werde für eine kurze Übergangszeit Entlastung im Kinderhaus Aichhalden bringen. Auch dort fehlten Krippenplätze, die mit einem Anbau behoben werden sollen. Viel schwieriger werde es jedoch, das erforderliche Personal für die Betreuung zu bekommen.

"Die Politik fordert vehement den Ausbau der Kinderbetreuung. Es fehlt aber ein Rezept für den bestehenden Fachkräftemangel in diesem Bereich", tadelte der Bürgermeister.

Pfarrer Johannes Götschke vom Träger Evangelische Kirchengemeinde zeigte sich erleichtert, dass es endlich mit dem Bau losgehe. "Ihr baut das Nest für die Kinder, die dann nur einziehen müssen und das Gebäude mit Leben füllen. Wir sind abhängig von Gott, der uns die Arbeitskraft gibt. Deshalb sind wir auf seinen Segen angewiesen", hob Götschke hervor und sprach ein kurzes Gebet.