Die Vorbereitungen für die pompöse Feier zum 25. Hochzeitstag sind turbulent. Doch das Fest wird ein Erfolg. Fotos: Herzog Foto: Schwarzwälder Bote

Komödie: Theatergruppe des Fußballvereins überzeugt mit Situationskomik / Silberhochzeit sorgt für Trubel

Am Wochenende hat die Theatergruppe des Fußballvereins sprichwörtlich Theater im Theaterstück. Mit "Die Silberhochzeit – oder lieber einen Mann als gar keinen Ärger" begeisterte die Truppe um Regisseur Jochen Becker einmal mehr ihr treues Publikum.

Aichhalden. Den Zuschauern der Komödie wurde in der Josef-Merz-Halle mit brillanter Situationskomik und Slapstick-Einlagen ein ums andere Mal Szenenapplaus entlockt. Dafür war der Dreiakter aus der Feder von Regina Rösch wie geschaffen.

Von Beginn an wurde verbal gegen den Ehepartner unter der Gürtellinie ausgeteilt, beleidigt und erniedrigt. Allein die Tatsache, dass wegen einer Wette um 30 Liter Bier der Weihnachtsbaum im Juni noch im Wohnzimmer steht und dieses zum Sperrgebiet erklärt wird, verdeutlicht das Chaos, das in den Wohnungen der Familien Emil (Thomas Glunk) und Betty Fetzer (Conny Bosch) sowie Oswald (Jochen Becker) und Helga Geiger (Antje Huber) herrscht.

Mitten in den Streitigkeiten des alltäglichen Ehekriegs fällt es Emil und Betty wie Schuppen von den Augen, dass sie wohl seit 25 Jahren verheiratet sind. Als wäre es nicht schon peinlich genug, das genaue Datum aus dem Gedächtnis verloren zu haben, ist die Heiratsurkunde nicht auffindbar und auch der Ehering lässt sich nicht vom Finger lösen. Da kann immerhin Emils Kumpel Oswald helfen, der zur gleichen Zeit heiratete.

Während den Ehemännern hinsichtlich den Kosten ein schlichtes Fest im kleinen Rahmen vorschwebt, wollen die Frauen pompös feiern. Eine Wendung bekommt die Handlung, als Emils amerikanische Erbtante Edith (Moni Lehrer) ihr Kommen zum Silberhochzeitsfest ankündigt. Problematisch dabei ist, dass Betty der Tante in Briefen ein heiles Familienleben vorgegaukelt hat und nun alles aufzufliegen droht. Um nicht enterbt zu werden, wird der betuchten Tante in vornehmer Garderobe und unter der Mithilfe von Emils Sohn Stefan (Andreas Gaulke), dessen Scheinverlobter Susanne (Vanessa Glunk), Kumpel Max (Dominik Höfler) und Ehepaar Geiger eine "High Society" vorgespielt.

Dies klappt allerdings nicht ganz reibungslos, denn schlechte Manieren lassen sich nicht einfach auf Knopfdruck abstellen. Dennoch wird es ein Fest, wie es sich Betty immer vorgestellt hatte. Vereine gratulieren, die Musik spielt ein Ständchen und bei Kaffee und Kuchen lässt man es sich gut gehen.

Zum Eklat kommt es, als Emil sein Hochzeitsgeschenk von Tante Edith auspackt und statt einem großen Scheck eine geblümte Kittelschürze herauskommt. Völlig mit den Nerven am Ende, erleidet Emil einen textilen Hitzeschlag und muss notärztlich versorgt werden. Die Besucher reagieren überrascht, als sich die R-rollende Tante aus Amerika plötzlich als frühere Freundin von Betty outet und sich die beiden Frauen köstlich über die gelungene Inszenierung amüsieren. Das werden Emil und Oswald und Gefolge nie erfahren.

Für die Maske in dem heiteren und unterhaltsamen Dreiakter sorgten Manuela Seckinger, Sabrina Seckinger und Kati Moosmann und für die Technik Bernd Höfler. Um das Bühnenbild und den Kulissenbau hatten sich Christiane Maier, Andreas Gaulke, Jan Hug und Armin Maier gekümmert, als Souffleusen wirkten Nicole Glunk und Hülya Depfenhart mit.