Der 2018 fertiggestellte Parkplatz am Reißerweg kostete bisher rund 380 000 Euro. Er ist aber noch nicht komplett abgerechnet. Foto: Herzog Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Haushaltsjahr 2018 besser als erwartet

Aichhalden. Die Gemeinde hat das Haushaltsjahr 2018 besser abgeschlossen als der Plan vorsah. Im Endergebnis kam ein Plus von knapp 1,5 Millionen Euro statt 105 000 Euro heraus.

Etwas Wehmut schwang bei Kämmerer Thomas Kienzle und Bürgermeister Michael Lehrer bei der Vorstellung des Jahresabschlusses in der Gemeinderatssitzung mit, denn es war der letzte nach der kameralistischen Buchführung.

Die verbesserte Einnahmesituation im Verwaltungshaushalt führte Kienzle durch Mehreinnahmen bei der Gewerbesteuer von 255 000 Euro und 20 000 Euro an Schlüsselzuweisungen zurück. Bei Letzteren war er von einer Nullrunde ausgegangen. Um 10600 Euro höher fiel die Investitionspauschale aus. Wesentlich basiert der gute Abschluss jedoch auf geringeren Ausgaben, die sich auf 780 000 Euro summieren. Unterm Strich konnte ein Betrag von 2,22 Millionen Euro (statt 1,12 Millionen Euro) aus dem Vermögenshaushalt an den Vermögenshaushalt zugeführt werden.

Um 361 000 Euro wurde der Haushalt durch nicht abgeschlossene Vorhaben entlastet, da durch die Umstellung auf das neue Haushaltsrecht der Doppik keine Einnahme- und Ausgabereste ins nächste Haushaltsjahr übertragen werden können. Allerdings, so Kienzle erläuternd, müssten die Mittel zur Fortführung der Baumaßnahmen im aktuellen Etat neu eingestellt werden.

Durch die deutlich höhere Zuführung und Mehreinnahmen von knapp 78 000 Euro beim Verkauf von Bauplätzen sowie die genannte Entlastung können dem Eigenbetrieb "Bad und Versorgung" außerplanmäßig 100 000 Euro zur Erhöhung des Stammkapitals überwiesen werden. Außerdem wurden 1,73 Millionen Euro (geplant waren 205 000 Euro) in die Rücklagen gebucht werden, wodurch diese zum Ende des Jahres 2018 auf 3,5 Millionen anstiegen.

Zu den 2018 abgeschlossenen Vorhaben gehörten unter anderem neues Mobiliar im Sitzungssaal (67 000 Euro), die Erneuerung der Gasheizung im Kinderhaus (25 000 Euro), der Parkplatz Reißerweg (353 000 Euro) und der Geh- und Radweg Hinteraichhalden (73 000 Euro). Für Grunderwerb wurden 247 000 Euro ausgegeben, aus dem Verkauf von Bauplätzen 536 000 Euro erlöst. Beim Schlachthaus wurde ein Kostendeckungsgrad von 85,8 Prozent erreicht, beim Bestattungswesen 141,9 Prozent. Letzterer Wert, so Kienzle, sei durch die deutlich höhere Anzahl von Beerdigungen (53, sonst im Schnitt 40) zustande gekommen. Diese Einrichtung müsse realistisch über einen Zeitraum von vier Jahren bewertet werden, wodurch dann die Kostendeckung bei 98 Prozent liege. Sollte es jedoch 2019 ähnlich viele Beerdigungen geben, müsse über eine Senkung der Gebühren nachgedacht werden, räumte der Kämmerer ein.

Nach wie vor ist der kamerale Haushalt schuldenfrei. Mit den Eigenbetrieben "Abwasserbeseitigung" (2,88 Millionen Euro) und "Bad und Versorgung" (641 000 Euro) hat die Gemeinde eine Verschuldung von umgerechnet 848,90 Euro je Einwohner.