Beate Kreuzberger aus Winzeln stellt sich im Gemeinderat vor. Foto: Herzog Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: Beate Kreuzberger übernimmt Leitung in Rötenberg / Vorstellung im Gemeinderat

Beate Kreuzberger hat sich in der Sitzung des Gemeinderats als neue Rektorin der Grundschule Rötenberg vorgestellt – und den Räten etwas über den Inhalt ihres mitgebrachten Schatzkästles verraten.

Aichhalden. In dem Kästchen schlummern nach Auskunft der verheirateten Mutter zweier erwachsener Söhne ein großes Herz für die Schülerkinder und ein Fernglas, um nach neuen Zielen Ausschau zu halten. Sehr wichtig sei ihr die Zusammenarbeit mit dem Lehrerkollegium, ehrenamtlichen Mitarbeitern der Schule, Eltern, Vereine, Firmen und Gemeindeverwaltung. Sie freue sich auf die neue Herausforderung und habe schon ein paar Termine in Rötenberg hinter sich.

Bereits als sie 1987 am Gymnasium Oberndorf das Abitur gemacht habe, sei Lehrerin ihr Wunschberuf gewesen. Damals habe jedoch eine Lehrerschwemme geherrscht, weshalb ihr alle von diesem Beruf abgeraten hätten. Sie habe sich einen Plan B überlegt und sich für eine Ausbildung als Einzelhandelskauffrau in der Textilbranche entschieden, schilderte Kreuzberger.

Dennoch habe sie der Lehrerberuf nie losgelassen und nach Abschluss der Ausbildung habe sie ein Studium in Freiburg begonnen. An der Grund- und Werkrealschule Aichhalden habe sie eine Referendarstelle erhalten. Sie wäre gerne dort geblieben, es habe aber keinen Bedarf gegeben. So sei sie 1994 an der Grundschule Hochmössingen gelandet, die sie seit fünf Jahren leite und nun auf ihr 25-jähriges Berufsjubiläum zurückblicken könne.

Da ihre beiden Kinder in der Zwischenzeit in Ausbildung seien und sie wieder mehr Zeit habe, sehe sie den richtigen Zeitpunkt für eine berufliche Veränderung und etwas Neues zu wagen, unterstrich die 51-jährige gebürtige Fluornerin, die in Winzeln wohnt. Durch regelmäßigen Austausch mit Schulleitern anderer Einrichtungen habe sie von der bisherigen Rektorin Ulrike Wiedmann von der frei werdenden Stelle zu Beginn des neuen Schuljahrs erfahren und sich um eine Versetzung bemüht.

Sie "liebe kleine Schulen" und freue sich, dass es geklappt habe. Die Kinder zu unterrichten und ein Stück auf ihrem Lebensweg zu begleiten, sei ihr eine Herzensangelegenheit. Als Rektorin habe sie in Hochmössingen reichlich Erfahrung sammeln können, die sie nach Rötenberg mitbringe. Sie sei sich bewusst, in Rötenberg ein gut bestelltes Feld zu übernehmen und werde daran anknüpfen, bekräftigte die neue Rektorin.

Die Stelle wird frei, weil die bisherige Schulleiterin Ulrike Wiedmann ab September 2019 ein Sabbatjahr einlegt und in einem Jahr in Pension geht. Die Rektorenstelle wurde vom staatlichen Schulamt Donaueschingen bereits im Herbst 2018 ausgeschrieben. Bewerbungen sind allerdings keine eingegangen. Für kleine Grundschulen wie die in Rötenberg kommt dies nicht überraschend. Bürgermeister Michael Lehrer hatte deshalb in einem Pressegespräch vor Kurzem von einem Glücksfall für die Rötenberger Schule und die Gemeinde gesprochen, weil der Übergang ohne die sonst übliche Vakanz nahtlos geschehen kann.

Nachdem Beate Kreuzberger dem Gemeinderat in dessen Sitzung ihre Ziele als neue Rektorin der Grundschule Rötenberg vorgestellt hatte und sagte, sie stehe für Fragen zur Verfügung, meldete sich Ratsmitglied Hans Wössner zu Wort: "Ich will Sie etwas in Ihrem Tatendrang bremsen. Die Rötenberger sind nicht einfach." Bürgermeister Michael Lehrer sah dies weniger dramatisch und meinte schmunzelnd: "Vielleicht ist der Blick von außen etwas anders." Die Antwort Kreuzbergers fiel gelassen aus: "Ich kenne mich mit Rötenbergern etwas aus. Mein Vater ist hier geboren und ich habe meine Kindheit gerne in Rötenberg bei Oma und Opa verbracht."