Die Geschäftsführer Marc Siemer (links) und Tobias Hilgert freuen sich über den Ideenreichtum der Mitarbeiter. Foto: Simon Foto: Schwarzwälder Bote

Zum Coronavirus und der aktuellen Lage bei der Simon Group teilte

Zum Coronavirus und der aktuellen Lage bei der Simon Group teilte die Geschäftsführung der Simon Group mit: "Die frühzeitig beschaffte Schutzausrüstung wie zum Beispiel Masken, Schutzkittel, Schutzbrillen und Desinfektionsmittelspender (wir berichteten) hat sich ausgezahlt, so dass bei Corona-Verdachtsfällen die Mitarbeiter in der entsprechenden Abteilung geschützt werden konnten.

Durch den Einsatz von Corona-Schnelltests nehmen wir eine ergänzende Testung zum Gesundheitsamt vor, um die Sicherheit der Mitarbeiter am Standort nochmals zu steigern. Durch das frühe Beschaffen dieser Ausrüstung hat sich die HSE-Strategie (HSE = Health, Safety and Environment) bisher voll ausgezahlt und es musste nicht durch Corona-Erkrankungen der Produktionsbetrieb eingestellt werden.

Bei Simon hat es vor drei Wochen zwei Erkrankungen ergeben, die frühzeitig erkannt und eingedämmt werden konnten, ohne dass weitere Mitarbeiter betroffen waren. Beide Mitarbeiter sind genesen und werden weiterhin durch die interne HSE-Abteilung und Gesundheitsamt in häuslicher Quarantäne betreut.

Bei Engpässen von Masken und Schutzausrüstung unterstützt die Simon Group darüber hinaus die lokalen Sozialeinrichtungen."

Aichhalden. Türklinken öffnen, ohne die Hand benutzen zu müssen – das ist in der Corona-Krise für viele ein Thema. Mitarbeiter der Simon Group haben dazu nun einen Adapter entwickelt.

Mit dem Türgriffadapter von Simon lassen sich Türen fast jeder Bauart freihändig mit dem Unterarm öffnen. Der direkte Kontakt mit den Händen entfällt. "Gerade jetzt ist dies besonders wichtig", denn Türen, etwa in Unternehmen und Pflegeeinrichtungen, würden täglich von einer Vielzahl von Personen benutzt. Die Folge könne eine Verunreinigung der Türgriffe sein, formuliert der Produktflyer. Nach Ostern startet die Serienproduktion.

"Das Simon-Adaptermodell ist kein Medizintechnik-Produkt. Es trägt dazu bei, Verunreinigungen vorzubeugen, in großen oder kleinen Betrieben wie auch zu Hause im Wohnbereich, im Krankenhaus oder Pflegebereich", heißt es weiter.

"Im unternehmensinternen Ideenmanagement war der Vorschlag aufgekommen, ein solches Produkt zu entwickeln und zu fertigen", erläuterte Simon-Geschäftsführer Tobias Hilgert im Gespräch mit unserer Zeitung. Der Adapter von Simon aus verchromten Spritzguss sei dann in nur acht Tagen entwickelt worden, auch über das Wochenende hinweg. "In dieser für alle mental belastenden Phase war es toll zu sehen, wie sich über alle Abteilungen hinweg ein Team gefunden hat, dessen Mitglieder sich Gedanken gemacht und mit viel Elan und Eigenständigkeit an einer sinnvollen Sache gearbeitet haben", berichtete Simon-Geschäftsführer Marc Siemer. Für den Teamgeist sei es gut gewesen, dass die Mitarbeiter auch in einer solchen allgemeinen Krise in der Lage waren, ein Produkt schnell zu entwickeln.

"Eine der treibenden Kräfte sei auch der Betriebsratsvorsitzende Daniel Sieber gewesen, der als Mitglied der Ideenmanagement-Kommission das Produkt maßgeblich mitgestaltet hat", fügte Hilgert hinzu. Parallel zur Serienproduktion geht es jetzt auch um die Vermarktung. "Wir haben einen Flyer erstellt und machen in E-Mails an unsere Kunden und Geschäftspartner auf den Türgriffadapter aufmerksam", erläuterte Siemer. Ein Produkt für alle, die es für sinnvoll halten, Türklinken nicht mehr mit der Hand anzufassen: Die Lösung sei nicht nur für die Gebäude von Unternehmen und Verwaltungen gedacht, sondern auch für den Privatanwender.

"Wo wir den entscheidenden Vorteil bei unserer Lösung sehen, das ist die Verchromung des Produkts, denn als Metalloberfläche ist sie sehr stabil, was die Nutzung von Desinfektionsmittel angeht", erklärte Siemer weiter. Diese Unempfindlichkeit gegenüber dem chemischen Reinigen sei auch im eigenen Labor getestet worden. "Die mittels 3D-Druck hergestellten Teile auf dem Markt haben eine poröse Oberfläche, auf denen sich Keime leichter ansiedeln können", ergänzte Hilgert.

Was im Übrigen die wirtschaftliche Entwicklung betreffe, sei die Simon Group bis jetzt noch verhältnismäßig gut durch die aktuelle Corona-Krise gekommen, berichteten die beiden Geschäftsführer auf Nachfrage. Allerdings sei in den Automotive-Bereichen wie bei anderen Unternehmen auch ein Umsatzrückgang zu verzeichnen. Der März sei beim Zugpferd Betek aber ein guter Monat gewesen. Auch in China, wo die Lage acht Wochen voraus sei, laufe es wieder gut bei voller Auslastung des dortigen Werks der Simon Group.