In der Fahrzeugtechnik verzeichneten alle Segmentunternehmen im ersten Quartal deutliche Umsatzrückgänge im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Teils wegen einer starken Nachfrageschwäche in Europa und den USA, teils wegen der Corona-Pandemie in China. Der Umsatz sank im Segment um 15 Prozent auf 78,9 Millionen Euro (Vorjahr: 92,8 Millionen Euro). Das EBIT lag mit minus zwölf Millionen Euro deutlich unter dem Vorjahreswert von 0,2 Millionen Euro. Die EBIT-Marge sank auf minus 15,2 Prozent.
Im Segment Maschinen- und Anlagenbau waren unmittelbare Auswirkungen der Pandemie – vor allem in China – bereits deutlich bemerkbar. Der Segmentumsatz sank um 22,9 Prozent auf 84,3 Millionen Euro (Vorjahr: 109,3 Millionen Euro). Das EBIT fiel auf 2,6 Millionen Euro (12,8 Millionen Euro). Die EBIT-Marge lag bei 3,1 Prozent.
Bis auf ein Unternehmen des Segments Medizin- und Gesundheitstechnik verzeichneten alle anderen im ersten Quartal leichte Umsatzrückgänge. Das Geschäft in den Sanitätshäusern ist deutlich zurückgegangen. Die meisten Operationen in den für Corona-Patienten geräumten Krankenhäusern wurden aufgeschoben. Das EBIT sank auf 3,1 Millionen Euro Vorjahr: 3,8 Millionen Euro). Das entspricht einer EBIT-Marge von acht Prozent.
Metalltechnik stabil
Das Segment Metalltechnik entwickelte sich im ersten Quartal des Jahres 2020 stabil. Trotz eines leichten Umsatzrückgangs konnten die Beteiligungen das Ergebnis leicht verbessern. Der Umsatz sank um zwei Prozent auf 106,1 Millionen Euro (Vorjahr: 108,3 Millionen Euro). Das EBIT stieg auf 9 Millionen Euro (Vorjahr: 8,6 Millionen Euro). Die EBIT-Marge lag bei 8,5 Prozent.
"Unsere Unternehmen sind Hidden Champions in ihren Nischen und haben auch in früheren Krisenzeiten eine hohe Anpassungsfähigkeit gezeigt. Die Simon-Gruppe und weitere Beteiligungen aus dem Segment Metalltechnik haben es geschafft, im ersten Quartal ihre Entwicklung konstant zu halten. Trotz eines leichten Umsatzrückgangs gelang den Segmentunternehmen ein stabiles operatives Ergebnis – in diesen Zeiten eine gute Leistung", erklärte Johannes Schmidt, Vorstandsvorsitzender der Indus-Gruppe.
Der operative Cashflow des ersten Quartals lag mit 2,6 Millionen Euro insgesamt 17,8 Millionen Euro über dem Vorjahr. Die Liquidität im Konzern sorgt mit 163,8 Millionen Euro für hohe Stabilität. Enthalten sind im März vorsorglich gezogene Kreditlinien in Höhe von insgesamt 42 Millionen Euro. "Die Liquiditätsversorgung von Indus ist aktuell gesichert. Wichtige Finanzierungspartner haben uns bilateral bereits neue Kredittranchen zugesagt. Wir werden deshalb auch bis auf Weiteres nicht auf Staatshilfen zurückgreifen", betont Schmidt.
Aufgrund der hohen Unsicherheit in der weltweiten Wirtschaft bezüglich der zukünftigen Entwicklung hat sich die Prognosefähigkeit der Unternehmen weiter eingeschränkt. Auch für die Indus-Gruppe ist es vor diesem Hintergrund aktuell nicht möglich, eine für den Kapitalmarkt verlässliche Prognose für das Gesamtjahr 2020 abzuleiten. "Wir fahren auf Sicht und haben deshalb unsere Prognose aus dem März 2020 zurückgezogen. Wir werden diese aktualisieren, sobald sich die gesamtwirtschaftliche Lage soweit stabilisiert hat, dass eine verlässliche Prognose wieder möglich ist", erklärt Johannes Schmidt, Vorstandsvorsitzender der Indus-Gruppe.
Die EU rechne in ihrer Frühjahrsprognose für 2020 mit einem wirtschaftlichen Rückgang von rund acht Prozent in der Eurozone. Damit müsse auch die Indus-Gruppe umgehen. "Aber aufgrund unserer breiten Diversifikation sind wir grundsätzlich gut aufgestellt, auch für die Zeit nach der Krise. Neben den Risiken sehen wir auch Chancen. Deshalb führen wir unsere Schwerpunkte aus dem Strategieprogramm Parkour mit unveränderter Intensität fort. Wir treiben Innovationen, verstärken unsere Aktivitäten zur Erhöhung unserer Nachhaltigkeitsleistung, verfolgen M&A-Projekte (Unternehmenskäufe) und arbeiten an der Steigerung der operativen Exzellenz", versichert Schmidt.
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