Nachdem sich ein Spieler beim Fußball-Derby in Aichhalden schwer veletzt hatte, musste er 30 Minuten auf das Eintreffen des Notarztes warten. (Symbolfoto) Foto: dpa

Spieler leidet höllische Schmerzen. Notfallversorgungsfrist weit überschritten.

Aichhalden - In der Sitzung des Gemeinderats rügte Rat Stefan Wiedmann den Landkreis Rottweil.

Wie er schilderte, hatte sich beim Fußball-Derby zwischen der SG Aichhalden/Rötenberg und Kickers Lauterbach auf dem Rötenberger Sportplatz ein Spieler schwer verletzt und höllische Schmerzen erlitten. Es sei sofort der Notarzt gerufen worden.

Aber weder in Schramberg noch Rottweil oder Oberndorf sei einer zur Verfügung gestanden. Erst nach 30 Minuten sei ein Notarzt aus Loßburg eingetroffen, um den Spieler zu versorgen.

Die Notfallhelfer seien schnell vor Ort, dürften jedoch außer gut zureden nichts tun. Im Landesrettungsdienstgesetz stehe für die Notfallversorgung eine Frist von 15 Minuten, wusste Wiedmann. Wenn es bei dem verletzten Spieler um Leben und Tod gegangen wäre, wäre wohl alles zu spät gewesen.

Der Vorfall zeige, dass das System trotz aller Übungen von Feuerwehr und Rotem Kreuz seine Lücken aufweise. Nicht das Rote Kreuz, sondern der Landkreis Rottweil sei in der Pflicht, seiner Verantwortung nachzukommen, erboste sich Wiedmann.

Ratskollege Thomas Engelhardt berichtete von einer Meldung im Radio, wonach die Bevölkerung und Krankenhäuser an dieser Misere Schuld hätten. Weil ein Kind sich in den Finger geschnitten habe und im Krankenhaus abgewiesen worden sei, habe die Mutter den Notarzt alarmiert. Dies sei kein Einfall.