Hubert Klaußner ist im Alter von 71 Jahren verstorben. Foto: privat Foto: Schwarzwälder Bote

Nachruf: Hubert Klaußner mit 71 Jahren verstorben / Jahrzehntelanger Chorleiter

Aichhalden/Eschbronn-Mariazell. Hubert Klaußner hatte zwei große Steckenpferde: die Historie seiner Heimatgemeinde Mariazell und den Chorgesang. Nun ist er im Alter von 71 Jahren verstorben.

Hubert Klaußner wurde am 10. Juni 1948 in Schramberg als zweiter Sohn der Eheleute Johannes und Helena Klaußner geboren. Er besuchte die Volksschule in Mariazell und danach das Gymnasium Schramberg.

Schon damals zeigte sich seine musikalische Ader, war doch sein Lieblingsfach immer die Musik gewesen. Für den Klavierunterricht in Schramberg nahm er so manche Strapazen auf sich: Er fuhr einmal pro Woche mit dem Rad von Mariazell nach Sulgen und von dort ging es zu Fuß über das Steighäusle nach Schramberg – und das selbe natürlich auch wieder zurück. Eine Klavierstunde kostete drei Mark, was damals sehr teuer war.

Nach dem Abitur kam Hubert Klaußner zum Wehrdienst. Dort war er beim Militärischen Abschirmdienst eingesetzt, wo er Ausbilder wurde. Zudem war er Fallschirmspringer und absolvierte die Einzelkämpferausbildung. Es folgte ein Studium in Ludwigsburg und Stuttgart für das Lehramt an Realschulen mit dem B-Examen für Musik.

30 Jahre – von 1973 bis 2003 – war er Dirigent beim Gesangverein Liederkranz Aichhalden, der einen Männer-, Frauen- und Jugendchor hatte. Zudem war er unter anderem 15 Jahre Chorleiter beim Liederkranz Zimmern.

Im März 1985 übernahm Hubert Klaußner den Katholischen Kirchenchor Aichhalden, da der vorherige Chorleiter plötzlich verstarb. Der Kirchenchor begleitete jährlich etwa 15 Gottesdienste. Seit 1997 wohnte er mit seiner Familie in Aichhalden.

In der Chorprobe am 8. Mai wurden 13 Lieder für kirchliche Hochfeste und Maiandachten eingeübt. Dies sollte seine letzte Probe gewesen sein, da sich sein Gesundheitszustand merklich verschlechterte.

Große Verdienste hat er sich auch um seine Heimatgemeinde Eschbronn gemacht, war er doch der Verfasser eines Eschbronner Heimatbuches. Hierfür tauchte er tief in die Historie seines Heimatortes ein. "Mein Lebenswerk", nannte er das Buch. Trotz seines großen Geschichtsbewusstseins und seiner großen Intelligenz war er immer bescheiden.

Hubert Klaußner war mit seiner Frau Luitgard, geborene Dierberger, 40 Jahre verheiratet. Kennen gelernt hatte er sie beim Gesangverein, als er noch im Studium war. Aus der Ehe gingen die Kinder Stefanie und Dominik hervor. In jungen Jahren war Hubert Klaußner gerne beim Bergsteigen in den Dolomiten. Die Liebe zum Urlaubsgebiet Südtirol blieb ein Leben lang bestehen. Im August war er ein letztes Mal mit seiner Familie dort.

In der vergangenen Woche ging es ihm von Tag zu Tag schlechter. In der Nacht auf Montag verstarb er friedlich im Kreise seiner Familie. Dabei lief die Jubiläums-CD des Kirchenchors Aichhalden.