Kommunales: Zwischenbericht zur Zusammenarbeit der Musikvereine mit Schule und Musikschule

Bei der Gewinnung von dringend benötigtem Musiknachwuchs gehen der Musikverein Aichhalden und das Akkordeonorchester Aichhalden-Rötenberg (AOAR) einen gemeinsamen Weg. Erste Erfolge zeichnen sich dabei ab.

Aichhalden. Seit drei Jahren betreiben sie eine Kooperation mit der Grund- und Werkrealschule Aichhalden und der Musikschule Schramberg. Weil die Gemeinde dies für eine gute Sache hält und hierfür einen kräftigen Zuschuss gibt, bat sie um einen Zwischenbericht.

Den stellten kürzlich Bernd Wilhelm (Vorsitzender Musikverein), Stefanie Schnell (Vorsitzende AOAR) und Musiklehrerin Sabrina Michelfeit (Musikschule) in der Sitzung des Gemeinderats vor. Wie Letztere erläuterte, lernten Schüler der Grundschulklasse eins das Chorsingen. In der zweiten Klasse unterrichte sie in Melodica und Blockflöte. Ab der dritten Klasse beginne die Gewinnung der Kinder für die Musikvereine.

Die Kooperation funktioniere hervorragend, es fühlten sich alle sehr wohl und es gebe unter den Partnern eine sehr gute Zusammenarbeit. Auch seien bereits Erfolge vorzuweisen. Die Kinder ab der dritten Klasse kämen im Jugendorchester an, dies spürten die Dirigenten, wusste Michelfeit. Man werde natürlich von Fluktuation nicht verschont. Aber es gelänge, immer mehr Kinder für die Musik zu gewinnen und sie hoffe, dass es so weitergehe, bekräftigte die Musiklehrerin.

Kooperation soll auch weiter finanziell unterstützt werden

Auf Nachfrage von Bürgermeister Michael Lehrer verriet sie, dass von 23 Kindern, die Musikunterricht erhielten, sich etwa die Hälfte danach für Fußball oder einen anderen Sport entschieden. Nach Auskunft von Wilhelm sei es unheimlich wertvoll, dass jedes Kind ab der ersten Klasse mit Musik in Berührung komme. Sie sängen sehr gerne bei Heinrich Hoffmann.

In der zweiten Klasse konzentriere man sich auf das Erlenen der Melodica, weil Blockflöte spielen etwas schwieriger sei. Die Bedenken, dass sich die Kinder dadurch auf ein späteres Instrument frühzeitig festlegten, sei völlig unbegründet.

Bei dieser Kooperation zur Gewinnung von Musiknachwuchs brauche es einen langen Atem. Da müsse man die Zeit spielen lassen. Von den Kooperationspartnern komme viel Zuspruch, wofür er sich bedanke, sagte Wilhelm. Die Befürchtung von Rat Hans Wössner, dass bei den 15- bis 16-Jährigen rund 80 Prozent der Musik den Rücken kehrten, teilte Wilhelm nicht. Je früher Kinder in einen Verein einträten, desto größer sei die Möglichkeit, dass sie nach dem Studium wieder zurückkehrten.

Ratskollege Stefan Wiedmann wertete die gelungene Kooperation als kleine Sensation. Man dürfe nicht davon ausgehen, dass die in Musik unterrichteten Kinder alle in einen Aichhalder oder Rötenberger Verein einträten und ihr ganzes Leben lang blieben. Auch wenn sie hinterher auswärts musizierten, müsse dies als Erfolg betrachtet werden. Er fordere die Gemeinde auf, weiterhin die Kooperation finanziell zu unterstützen. Das Geld sei hier sehr gut angelegt, wie die Berichterstattung zeige.

Dies sicherte Bürgermeister Michael Lehrer zu, der die Kooperation auch als Bereicherung für die Kommune sieht.