Kommunales: Diskussion um Farbe für den künftigen Hallenboden / Prallwand in furnierte Birke
Grün, Schwarz, Rot oder sogar in Glas? Birke oder lieber Eiche? Die Entscheidung, welche Farbe der Sportboden und die Prallwand in der neuen Dreifeld-Halle haben sollen, ist dem Gemeinderat nicht einfach gefallen.
Aichhalden. In der Ratssitzung am Dienst agabend hatten die Architekten Patrick Braig und Sebastian Scheele von "Riehle und Assoziierte" jeweils Mustervorschläge mitgebracht.
Wie sie die Räte informierten, sei die Prallwand in furnierter Birke ausgeschrieben worden. Zum Ergebnis von knapp 192 000 Euro sei ein Puffer von 5800 Euro hinzugerechnet worden. Da die Trägerplatten geändert worden seien, könnten dadurch 6800 Euro eingespart werden. Zum Sichtbeton der Hallenwände passe ihrer Ansicht nach furnierte Eiche besser, was jedoch Mehrkosten gegenüber Birke von circa 3600 Euro verursache.
Fahrt nach Dunningen
Zu den angebotenen Farben für den Hallenboden in Schiefergrau und "Country Beige" hatte Rat Stefan Maier eine klare Meinung: "Beide Vorschläge sind unmöglich." Anhand einer Musterprobe sei es äußerst schwierig sich vorzustellen, wie der Belag auf einer so großen Fläche herauskommte "Die neue Sporthalle in Dunningen hat einen orangenen Sportboden, der mir ganz gut gefällt. Den sollten wir uns vor Ort ansehen und dann noch drei, vier weitere im Umkreis von 50 Kilometern", schlug Maier vor.
Er habe kein Problem damit, so Braig, wenn weitere Hallenböden angeschaut würden. Bei der Prallwand sollte es aber in dieser Sitzung zu einer Entscheidung kommen.
Rat Stefan Wiedmann erinnerte sich ans Kinderhaus. Über Farben zu diskutieren stelle eine kleine Katastrophe dar. Da werde man im Gremium auf keinen gemeinsamen Nenner kommen. Dies, klinkte sich Bürgermeister Michael Lehrer ein, werde wohl immer so sein. Die Mehrheit entscheide und die müsse akzeptiert werden.
Rat Thomas Engelhardt urteilte, bei der Prallwand brauche es keine Trendfarbe. Mit der Ausführung in Birke könne immerhin 3600 Euro gespart werden. Der Beschluss fiel mit nur einer Enthaltung für Birke. "Jetzt", meldete sich Wiedmann erneut zu Wort, "brauchen wir einen dunklen Hallenboden." Planer Braig brachte Schwarz ins Spiel, das jedoch deutlich mehr Licht schlucke. Die Räte einigten sich darauf, den Hallenboden in der Dunninger Sporthalle zu besichtigen und falls es zu keiner Entscheidung kommt, weitere anzusehen.
Dieses Vorhaben setzten die Räte rasch um: Bereits am Mittwoch besuchte ein Teil des Gemeinderats die Halle in Dunningen. Ergebnis: Der Hallenboden in Aichhalden soll nicht wie in Dunningen Orange werden, aber die Tendenz geht zu Rot.
Die Vergabe des Sportbodens ist in der Sitzung am 17. März vorgesehen, in der auch die restlichen Ausbaugewerke Trockenbau Wände und Decken, Schreinerarbeiten und Malerarbeiten für zusammen rund 100 000 Euro erfolgen. An der feierlichen Einweihung der Halle im August sehen die beiden Architekten aktuell keinen Hinderungsgrund.
In der Sitzung haben die Räte ausführlich diskutiert, welche Farbe der Sportboden der neuen Dreifeld-Halle haben soll. Nachdem sich kein Trend abzeichnete, warf der Vertreter des Architekturbüros einen nicht ganz ernst gemeinten Vorschlag in den Ring: "Es gibt auch Bodenbeläge in Glas. Da werden die Linien mit einem Lichtsignal eingeblendet. Ich weiß aber nicht, was so etwas kostet", schmunzelte der Planer.
Während einzelne Räte belustigt die Ansicht vertraten, sich damit von anderen Hallen in der Umgebung deutlich abzuheben, drückte Bürgermeister Michael Lehrer schnell auf die Euphoriebremse. "Ich werde immer wieder gefragt, weshalb eine Gemeinde mit 4000 Einwohnern, die schon zwei Hallen hat, noch eine dritte braucht. Wenn wir dann noch einen Glasboden einbauen, halten uns alle für verrückt."
