Der gebürtige Rötenberger Andreas Hildebrand (von rechts) übergibt die gespendeten 5000 Masken für die Gemeinde an Bürgermeister Michael Lehrer und die Räte Manfred Moosmann und Alexander Maier. Foto: Herzog Foto: Schwarzwälder Bote

Corona: Andreas Hildebrand denkt bei Spendenaktion an seine Heimatgemeinde / Bürgermeister: "Genau zum richtigen Zeitpunkt"

Die Einwohner von Aichhalden und Rötenberg erhalten eine kostenfreie Gesichtsschutzmaske. Ermöglicht hat dies der gebürtige Rötenberger Andreas Hildebrand.

Aichhalden . Wie Bürgermeister Michael Lehrer in der Sitzung des Gemeinderats erläuterte, habe Hildebrand am Staatstheater Stuttgart eine Ausbildung zum Herrenmaßschneider absolviert und besitze seit vier Jahren ein eigenes Atelier. Seine Frau sei Gesellschafterin bei der Leonberger Comcross GmbH & Co. KG.

Von Andreas Hildebrand sei das Angebot an die Gemeinde herangetragen worden, dass sie 5000 Schutzmasken für die Bürger erhalten könne. Sie seien hochwertig aus Baumwollstoff hergestellt, bis 95 Grad waschbar und wiederverwendbar. Die Comcross GmbH werde insgesamt 50 000 Masken an verschiedene Kommunen und soziale Einrichtungen in Deutschland spenden, freute sich der Bürgermeister über die solidarische Aktion des Unternehmens.

Nachdem seit Anfang vergangener Woche deutschlandweit die Maskenpflicht gelte, komme diese Spende genau zum richtigen Zeitpunkt. "Wir werden uns auf längere Zeit darauf einstellen müssen, im Bus- und Bahnverkehr, beim Einkaufen und Arbeiten eine Schutzmaske zu tragen. Sie kann nachweislich das Infektionsrisiko nicht nur für gefährdete Menschen reduzieren", bedankte sich Lehrer bei Hildebrand und dessen Frau Daniela Theiner, die die Maskenspende initiiert hatten.

Nach Auskunft von Hildebrand seien wegen der Corona-Pandemie bei vielen kroatischen Textilherstellern infolge von Stornierungen die Umsätze weggebrochen. Sie hätten mangels Aufträgen Mitarbeiter entlassen müssen und die Produktion auf Schutzmasken umgestellt. Zunächst habe Comcross für seine Mitarbeiter 300 Masken bei einem kroatischen Hersteller fertigen lassen. Daraus sei die Idee der Maskenspende entstanden. "Uns ist es in Deutschland in den vergangenen Jahren sehr gut gegangen. Jetzt wollen wir unsere Verbundenheit zu unseren europäischen Nachbarn zeigen, denen es auch gut gehen soll. Die ersten 50 000 Masken werden verschenkt, alle weiteren zu einem günstigen Preis verkauft", sagte der 30-jährige Hildebrand und erhielt vom Ratsgremium viel Beifall.

Für die anschließende Sitzung mussten die Räte die gespendeten Schutzmasken nicht anziehen. Laut Bürgermeister Lehrer besteht keine Maskenpflicht, da der geforderte Mindestabstand von 1,50 Meter unter den Ratsmitglieder im Mehrzweckraum der Josef-Merz-Halle gut eingehalten werden könne. Wer das aber wolle, dürfe es gerne tun.

Bei der Terminierung dieser Sitzung sei genau überlegt worden, wie diese abzulaufen habe. Möglich sei auch eine Ratssitzung im so genannten elektronischen Umlaufverfahren gewesen. Allerdings habe der Tagesordnungspunkt "Anbau Kindergarten" (wir berichteten) die Anwesenheit der Räte erfordert. Mittlerweile seien Gemeinderatssitzungen auch per Videokonferenz zulässig, wofür es jedoch noch keine Rechtssicherheit gebe, erläuterte der Bürgermeister.