Kommunales: Gemeinde würdigt vier Einwohner mit der erstmals verliehenen Bürgermedaille
Klothilde Ginter, Manfred Niemann, Gerhard Fuchs und Erich Schatz sind die ersten Träger der Gemeinde-Bürgermedaille. Sie sind für ihr herausragendes Engagement in der Gemeinderatssitzung ausgezeichnet worden.
Aichhalden. Wie Bürgermeister Michael Lehrer betonte, sei eine Gemeinde im ländlichen Raum auf aktive Bürger angewiesen, die sich in das kommunale Geschehen einbrächten und mit anpackten. Aus diesem Grund habe der Gemeinderat diese Würdigung beschlossen.
Es sei festgelegt worden, pro Jahr zwei Personen auszuzeichnen. Eine Zahl von 50 lebenden Medaillenträgern soll nicht überschritten werden, um die Besonderheit hervorzuheben. Weil die Liste der eingegangenen Vorschläge von ehrungswürdigen Personen lang sei, bestehe am Anfang ein "Ehrungsstau". Deshalb habe der Ehrenausschuss beschlossen, nun vier Bürger auszuzeichnen. Alle vier Personen hätten sich durch langjähriges ehrenamtliches Wirken auf verschiedenen Ebenen Verdienste um die Gemeinde erworben. Daher seien sie unverzichtbar und auch unbezahlbar. Mit der Ehrung verbinde er die Hoffnung, dass andere angespornt werden, in diese Fußstapfen zu treten.
Dem Ehrenausschuss sei es wichtig gewesen, sowohl Vereins- und Funktionärsarbeit, als auch bürgerschaftliches Engagement zu würdigen, erläuterte Lehrer und hob die Leistungen der Geehrten in Reden hervor.
Klothilde Ginter
Sie habe viele Jahre den von der katholischen Kirche veranstalteten Seniorennachmittag geprägt. Über Jahrzehnte habe sie jeden Monat einen Seniorenkreis für rund 30 Personen gestaltet. Ginter habe auch den Besuchsdienst des Krankenpflegevereins für Menschen ab 75 Jahre aufgebaut, den sie 20 Jahre lang leitete. Trotz der Übergabe an Evelyn Wölfle gehöre sie diesem Team weiterhin an. Ein weiteres wichtiges Thema sei die Hospizarbeit gewesen.
Darüber hinaus habe Ginter immer einen Blick für diejenigen gehabt, die von der Gesellschaft nicht mehr wahrgenommen worden seien. Sie pflege heute noch ein Urnengrab eines Menschen, der ohne ihre Intervention anonym begraben worden wäre.
Gerhard Fuchs
Er habe in drei Vereinen Verantwortung übernommen. 1983 habe er das Akkordeonorchester Aichhalden-Rötenberg gegründet und für elf Jahre als Vorsitzender gewirkt. Sein Rückzug hänge wohl mit dem Vorstandsamt beim Gesangverein Frohsinn ab 1992 zusammen. Die Chormusik liege ihm bis heute am Herzen, weshalb er 2006 wieder als Vorsitzender eingesprungen sei, als dem Verein die Führungslosigkeit drohte.
Die Wartung der Schankanlage des Vereinsrings Rötenberg in der Mehrzweckhalle habe er übernommen. Des Weiteren habe sich Fuchs in der Bäckerinnung als Obermeister engagiert und sei heute noch hinter den Kulissen tätig.
Manfred Niemann
Er habe 1975 zu den Gründungsmitgliedern des DRK-Ortsvereins Aichhalden-Rötenberg gehört, sei aber schon 1956 in den Ortsverein Schramberg mit Aichhalden eingetreten. Beim Roten Kreuz habe er als Gerätewart schnell Verantwortung übernommen. Er habe sich fortgebildet und sei bei unzähligen Sportveranstaltungen auf Ringermatte und Sportplatz für Notfälle im Einsatz gewesen.
Neben dem DRK gelte seine Liebe dem Athletenbund. 1952 als 17-Jähriger eingetreten, habe er als Trainer, Jugendleiter, Kulturwart, Beisitzer, stellvertretender Vorsitzender und Vorsitzender über mehrere Jahrzehnte die Geschicke der Ringer entscheidend mitgeprägt. Obwohl er 1998 zum Ehrenvorsitzenden ernannt worden sei, bringe er sich heute als Hallenwart ein.
Erich Schatz
Er war von 1978 bis 1985 Vorsitzender des Musikvereins Rötenberg. 1988 folgte mit dem Vorsitz beim Vereinsring Rötenberg eine neue Herausforderung. Von 1980 bis 1999 habe er sich als Gemeinde- und Ortschaftsrat ehrenamtlich um die Entwicklung der Gemeinde bemüht.
Ein weiteres Ehrenamt habe Schatz von 1996 bis 2000 als Mitglied des Gutachterausschusses der Stadt Schramberg innegehabt und bei der Schätzung von Gebäuden und Grundstücken auf Gemarkung Aichhalden mitgewirkt. Von 1989 bis 1996 sei er Schöffe beim Landgericht Rottweil gewesen. Besonders habe Schatz die Geschichte Rötenbergs am Herzen gelegen und habe mit einigen Mitstreitern das Buch "Bilder erzählen Geschichten" herausgebracht.
Lehrer überreichte dem Quartett Bürgermedaille, Urkunde und einen Gutschein.