Michael Uibel vom DRK-Landesverband informierte in Aichhalden über das Hilfsprojekt "Medicina Andina", an dem sich der Ortsverein beteiligen wird. Foto: Herzog Foto: Schwarzwälder Bote

Hauptversammlung: Hilfe zur Selbsthilfe / Jugendrotkreuz auf gutem Weg / Lob für ehrenamtliche Arbeit

Der DRK-Ortsverein Aichhalden-Rötenberg wird in Peru das Hilfsprojekt "Medicina Andina", ein Basisgesundheitsprojekt, finanziell unterstützen

Aichhalden. Wie Ortsvereins-Vorsitzender Manfred Wölfle in der Hauptversammlung informierte, habe dies der Vorstand beschlossen. Eingesetzt werden sollen dabei Mittel, die bei der Teilnahme am Dorffest und bei den Blutspendenaktionen erwirtschaftet wurden. Dies könne ein jährlicher Betrag von circa 5000 Euro sein, stellte Wölfle in Aussicht.

Informationen aus erster Hand erhielten die Versammelten von Michael Uibel vom DRK-Landesverband. Dem zufolge wurde 1989 eine Hilfsgruppe für hoch gelegene peruanische Andendörfer der Region Cusco gegründet, die mit einer gemeinnützigen Gruppierung zur Förderung der traditionellen Medizin der Anden zusammenarbeite. Vor sechs Jahren sei eine Gesundheitsstation gebaut und ein Labor zur Herstellung von Naturheilmedizin eingerichtet worden.

Bei schweren Erkrankungen müsse jedoch auf die Schulmedizin zurückgegriffen werden. In den Dörfern gebe es kaum eine Infrastruktur. Die Leute machten das Beste daraus und verkauften Wolle der Alpakas. Schulen sei zwar vorhanden, der Weg dorthin dauere für manche Kinder aber bis zu zwei Stunden. In den Lehmhütten der Dorfbewohner gebe es offene Feuerstellen, die durch den schlecht abziehenden Rauch nicht ungefährlich seien. Da wolle man mit dem Bau von Öfen aus Lehmsteinen helfen. Sobald die Zivilisation in einem Dorf zugänglich gemacht werde, trügen die Bewohner statt Tracht Jeans und bewegten sich mit Motorrädern fort, schilderte Uibel. Wölfle sieht in dem Projekt eine Art "Hilfe zur Selbsthilfe", weshalb das Geld sinnvoll angelegt sei.

Zu den weiteren Aufgaben des Ortsvereins in diesem Jahr gehört die Teilnahme am Aichhalder Dorffest, Werbung aktiver Helfer und die Suche nach Übungsleitern für die Seniorengymnastik.

Das Jugendrotkreuz unter der Leitung von Uwe Tscherter ist nach Ansicht des Vorsitzenden auf einem guten Weg. Wie Tscherter berichtete, bestehe die Abteilung aus zwei Altersgruppen mit zusammen zwölf Mitgliedern. In 30 Gruppenstunden seien die Kinder und Jugendlichen mit Spaß an die erste Hilfe mit stabiler Seitenlage und dem Anlegen von Verbänden herangeführt worden. Aber auch Gesundheit, Umwelt und internationale Verständigung seien Themen gewesen. Besucht worden sei der Tafelladen in Rottweil, bei dem jedes Kind eine eigene Lebensmittelspende mitgebracht habe. Bei geselligen Spaß- und Spielaktionen sei das Wir-Gefühl gestärkt worden. Betreut werde das Jugendrotkreuz von fünf ausgebildeten Gruppenleitern, verriet der Jugendleiter.

Bürgermeister Michael Lehrer zeigte sich beeindruckt, wie vielfältig der Ortsverein aufgestellt ist. Dies sei ein Pfund, mit dem das Rote Kreuz wuchern könne und dies mache auch einen Bürgermeister stolz. Für die Bevölkerung sei es selbstverständlich, dass das Rote Kreuz an der Fasnet und bei Ringkämpfen Sanitätsdienst leiste und bei Unfällen mit Helfern vor Ort schnell da sei.

Aber so selbstverständlich sei das eben nicht. Es müsse die Personen geben, die das ehrenamtlich tun, hob Lehrer hervor.