Im Kindergarten Rötenberg wird dringend ein Anbau benötigt – im neuen Kindergartenjahr fehlen bis zu zwölf Plätze. Foto: Herzog Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Gemeinderäte beschäftigen sich mit Bedarfsplanung / Heike Hug: "Wir stehen Spitz auf Knopf"

Im Kinderhaus Aichhalden kann es in der zweiten Hälfte des Kindergartenjahrs 2019/20 für Ü3-Kinder knapp werden. Im Kindergarten Rötenberg fehlen sogar zwölf Plätze.

Aichhalden. In der Sitzung des Gemeinderats stellte Hauptamtsleiterin Fabienne Legler die Bedarfsplanung für das Kindergartenjahr 2019/20 vor, das zum 1. September beginnt.

Im Fazit für das Kinderhaus Aichhalden kann der Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz für Kinder ab dem dritten Lebensjahr (Ü3) bis zum Schuleintritt nur im ersten Halbjahr erfüllt werden. Danach könnte der Fall eintreten, dass drei Plätze fehlen – wenn alle Kinder angemeldet werden. Laut Legler müsse deshalb die Bedarfsplanung genau im Blick gehalten werden.

Im Bedarfsfall könnte die derzeitige Kleingruppe mit zwölf Plätzen zu einer Regelgruppe mit 28 Betreuungsplätzen aufgestockt werden. Von den Räumlichkeiten her stelle dies kein Problem dar. Allerdings müsse dann das Personal aufgestockt werden.

Die 20 zur Verfügung stehenden Krippenplätze seien alle komplett belegt. Durch die eingerichtete Krippengruppe im Kindergarten Rötenberg werde sich die Situation jedoch entspannen, erläuterte Legler.

In der Einrichtung in Rötenberg sieht es etwas schlechter aus. Dort fehlen für die Ü3-Betreuung im Kindergartenjahr 2019/20 insgesamt zwölf Plätze. Somit kann der Rechtsanspruch für Kinder ab drei Jahre bis Schuleintritt nicht erfüllt werden. Wie Legler schilderte, sei eine Planung zur Erweiterung des Kindergartens in Auftrag gegeben worden. Die Krippengruppe für Kinder ab einem bis drei Jahre und die Gruppe von zwei bis drei Jahre mit jeweils zehn Plätzen seien beinahe alle belegt.

Derzeit würden die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Umwandlung einer Krippengruppe in eine altersgemischte Gruppe mit 25 Plätzen abgeklärt. Dadurch würden sich zwar die Plätze der U3-Betreuung reduzieren, aber mit den zur Verfügung stehenden Tagespflegeplätzen könne der Bedarf gedeckt werden, beruhigte die Hauptamtsleiterin.

Rätin Heike Hug bilanzierte: "Wir stehen Spitz auf Knopf." Es dürfe auf keinen Fall wieder so eine Situation wie im Frühjahr eintreten, als Kinder einer Regelgruppe nachmittags nicht mehr kommen durften, verlangte Hug. Bürgermeister Michael Lehrer erwiderte, die Gemeinde sei durchaus in der Lage, bei unvorhergesehenen Zuzügen mit Überbelegung rasch zu reagieren. Allerdings könne zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Änderung vorgenommen werden. Die Situation im Frühjahr sei durch langfristig ausgefallenes Personal entstanden. Das habe die politische Gemeinde nicht zu verantworten und besitze auch wenig Einfluss, da sie nicht Träger des Kinderhauses sei, erklärte der Bürgermeister.

In der Einrichtung in Rötenberg sei ein enormer Zulauf zu verzeichnen. Ein Anbau an den bestehenden Kindergarten sei dringend erforderlich. Insgesamt sei der Druck auf die Kindergartenplätze da, räumte Lehrer ein.

Die Bedarfsplanung für das Kindergartenjahr 2019/20 befürwortete das Ratsgremium einstimmig.

Ebenso stimmten die Räte für die wie die von kirchlichen Trägern und kommunalen Landesverbänden vorgeschlagene Erhöhung der Elternbeiträge um drei Prozent. "Wenn wir da nicht mitgehen, kann es passieren, dass wir bei Baumaßnahmen weniger Fördermittel bekommen. Einen gebührenfreien Kindergarten halte ich für schwierig umsetzbar. Die Folge wäre, dass Eltern ihre Kinder ganztags anmelden und dafür das erforderliche Personal vorgehalten werden muss. Auch dann, wenn viele Kinder tatsächlich nur vormittags kommen", gab Lehrer zu bedenken.