Bei der Simon Group werden Desinfektionsstellen errichtet und Schutzmasken bereitgestellt. Archivfoto: Fritsche Foto: Schwarzwälder Bote

Wirtschaft: Leitfaden für Mitarbeiter / Technischer Leiter in Taicang hält die Stellung

Aichhalden. Mit einer Reihe von Maßnahmen für die Beschäftigten bereitet sich die Geschäftsführung der Simon Group auf die Ausbreitung des Coronavirus vor.

"Wir haben einen Vorsorgeplan für das Werk in Aichhalden erstellt und starten jetzt die Umsetzung", erklärte Geschäftsführer Marc Siemer beim Gespräch mit unserer Zeitung am Freitagvormittag. Zu den Maßnahmen gehörten die Einrichtung von Desinfektionsstellen für die Hände an Türen und die Bereitstellung von Schutzmasken. Außerdem gibt es einen HSE-Leitfaden (HSE: Health Safety Environment) als Aushang für alle Mitarbeiter.

Der Leitfaden enthält die bislang bekannten Informationen zum Übertragungsweg, Ratschläge für den Schutz und was man machen soll, wenn man den Verdacht hat, am Virus erkrankt zu sein. Der Leitfaden fasst die aktuell in den Medien berichteten Informationen zum Ansteckungsweg und zur Vorsorgemaßnahmen zusammen. Zur Frage, ob man sich an Waren aus China anstecken kann, informiert der Leitfaden: "Eine Übertragung über unbelebte Oberflächen ist bisher nicht dokumentiert oder bekannt."

Werk in China

Schon 2016 hat das Teilunternehmen Betek der Simon Group in der chinesischen Stadt Taicang (Region Shanghai) ein Werk eröffnet. Im dortigen Industriepark haben sich viele Ableger deutscher Industrieunternehmen angesiedelt. Betek stellt in Taicang Spezial-Hartmetallwerkzeuge für Bergbau-, Bau- und Infrastrukturprojekte in China her.

Auch das Betek-Werk dort ist wie alle anderen Unternehmen der Region von den Auswirkungen des Coronavirus betroffen. "Das Werk war nach dem chinesischen Neujahrsfest länger als geplant geschlossen und ist danach langsamer wieder angelaufen", berichtete Geschäftsführer Siemer. Da die Rohstoffe aus China nicht geliefert werden konnten, habe man diese in Europa zugekauft. "Dadurch gab es keine Beeinträchtigung der Produktion", erklärte Siemer. "Unsere Lieferketten sind zeitlich robuster und nicht so eng getaktet wie im Automotive-Bereich, unsere Lagerbestände sind längerfristig angelegt", erläuterte Tobias Hilgert, Geschäftsführer der Simon Group.

Zum Schutz der Mitarbeiter in Taicang habe man auch Schutzmasken von Deutschland aus dorthin geschickt. Technischer Leiter des Werks ist ein Deutscher. Man habe ihm angeboten, dass er wegen des Virus nach Deutschland kommen können, er habe aber zusammen mit seiner Familie in Taicang bleiben wollen.