Kommunales: Krippe in Rötenberg schlägt zu Buche / Kritik an Kirchen

Aichhalden. Die Betriebskosten in den kirchlichen Kindergärten in Aichhalden und Rötenberg sind im vergangenen Jahr erneut gestiegen. Nach Darstellung von Vize-Kämmerer Philipp Stahl in der Sitzung des Gemeinderats betrugen die Gesamtkosten 1,59 Millionen Euro.

Davon entfielen auf das Kinderhaus Aichhalden 1,09 Millionen Euro, auf den Kindergarten Rötenberg 507 000 Euro. Im Abrechnungsjahr 2018 hatten die Gesamtkosten beider Einrichtungen noch bei 1,38 Millionen Euro gelegen.

Vor allem im Kindergarten Rötenberg sind die Kosten durch die eingerichtete Kinderkrippe deutlich gestiegen (2018: 378 000 Euro). Die Elternbeiträge erreichten beim Kinderhaus einen Anteil von 16 Prozent (2018: 17), beim Kindergarten 13,2 Prozent (13,8) der Gesamtausgaben. Der Abmangel erhöhte sich auf 879 000 Euro beim Kinderhaus und auf 428 000 Euro beim Kindergarten.

Die katholische Kirchengemeinde Aichhalden übernimmt 46 000 Euro (5,2 Prozent), die evangelische Kirchengemeinde Rötenberg 19 600 Euro (4,6 Prozent). Den Rest des Fehlbetrags teilen sich Gemeinde und Land.

Bürgermeister Michael Lehrer wies darauf hin, dass die Kommune in beiden Einrichtungen Leistungen anbiete, die deutlich über das gesetzlich Geforderte hinausgehe. Dies sei das Profil, das man sich auferlegt hat. "Manchmal wünsche ich mir trotzdem, dass dies in der Bevölkerung etwas mehr wertgeschätzt wird", so Lehrer. Stefan Wiedmann begrüßte die übersichtliche Darstellung der Kosten, die die Bevölkerung sonst nicht kenne.

Michael Schwab betonte, gerade 2020 habe man beobachten können, welch hohe Erwartung hinsichtlich der Betreuung in der Bevölkerung vorhanden sei. "Die Gemeinde braucht sich nicht zu verstecken", lobte Schwab. Für Marcus Storz war es wichtig, die Zahlen nach außen zu kommunizieren und übte Kritik am Träger: "Wir engagieren uns überdurchschnittlich und die Kirchen tun nur das Nötigste. Trotzdem mäkeln sie an uns herum. Das ist für mich nicht nachvollziehbar."