Fachexperten müssten herauszufinden, ob in diesem Gebiet wirklich Lerchen beheimatet seien. Foto: Schwarzwälder-Bote

Ärger wegen anonymen Brief. Bürgermeister: "So macht es wirklich keinen Spaß mehr".

Aichhalden - Anonymität animiert in der Gemeinde Aichhalden offensichtlich zur Nachahmung. Nachdem vor dem diesjährigen 16. Aichhalder Dorffest Anfang Juli ein anonymer Briefeschreiber wegen scheinbar nicht ausreichender Hygienemaßnahmen sich ans Landratsamt wandte, hat es nun nach Auskunft von Kämmerer Thomas Kienzle einen anonymen Anruf eines Aichhalder Bürgers beim BUND in Rottweil gegeben. Angeblich sollen sich im Geltungsbereich des geplanten Bebauungsplans "Alter V" zwei Lerchenpaare aufhalten.

Dies habe zur Konsequenz, dass insgesamt sechs Begehungen mit Fachexperten zu unterschiedlichen Jahreszeiten stattfinden müssten, um herauszufinden, ob in diesem Gebiet wirklich Lerchen beheimatet seien, so Kienzle. Bürgermeister Ekhard Sekinger ergänzte kopfschüttelnd, früher hätte man nach dem mühevollen Grunderwerb für ein Baugebiet das Angenehmere angehen können. So aber mache es wirklich keinen Spaß mehr.

Die Gemeinde sei mit Ackerland wahrlich nicht gesegnet. Gehe das so weiter, seien ländliche Kommunen bald nicht mehr wettbewerbsfähig. "Wenn beispielsweise eine Gemeinde wie Schenkenzell, die zu 90 Prozent der Gemarkungsfläche aus Wald besteht und Steilhänge offenhält, für ein kleines Wohnbaugebiet auf der ›Winterhalde‹ einen ökologischen Ausgleich vornehmen muss, dann verstehe ich den Gesetzgeber nicht mehr", kritisierte der Bürgermeister.