Gemeinderat: Hohe Nachfrage in Rötenberg / Nun geht es mit Hochdruck bereits in die nächste Runde

Schneller als gedacht werden die Bauplätze im Wohngebiet "Sonnenäcker" in Rötenberg rar. Der Gemeinderat beschloss daher, schnellstmöglich die Erschließung eines dritten Bauabschnitts anzugehen.

Aichhalden-Rötenberg. Erst im Mai 2019 wurde im Wohnbaugebiet "Sonnenäcker" mit der Erschließung eines zweiten Bauabschnitts begonnen, mit dem 19 neue Baugrundstücke entstanden sind.

Schon damals, erinnerte Bürgermeister Michael Lehrer, habe es die Überlegung gegeben, einen dritten Teil zu erschließen, um eine Verbindung zum Wohngebiet "Götzenäcker" herzustellen. Nicht kalkulierbar gewesen sei, wie hoch die Nachfrage nach Bauplätzen sei. Deshalb habe man das Risiko gescheut, beide Abschnitte auf einen Rutsch zu erschließen und "totes Kapital zu erzeugen", räumte der Bürgermeister ein.

Acht neue Grundstücke für Häuslebauer

Inzwischen seien zwölf Bauplätze verkauft und für einen weiteren liege eine Reservierung vor. "Das zeigt, wie attraktiv die Wohnlage ist. Da wir nur noch sechs freie Bauplätze zum Verkauf anbieten können, muss überlegt werden, den dritten Bauabschnitt in Angriff zu nehmen. Mit ihm werden acht Baugrundstücke geschaffen", so Lehrer.

Selbst wenn die Nachfrage nachlasse und in der Folgezeit nur zwei Bauplätze pro Jahr veräußert würden, müsste spätestens 2023 gehandelt werden. Aufgrund der Corona-Krise zeichne sich eine abflachende Konjunktur im Tiefbau ab und Firmen hätten für dieses Jahr noch Kapazitäten frei. Dadurch könne bei einer Ausschreibung ein gutes Ergebnis herauskommen. Dies umso mehr, wenn den Unternehmen für die Fertigstellung ein großes Zeitfenster angeboten werde, in diesem Fall bis Ende 2021, spekulierte der Bürgermeister.

Durch die bisher verkauften Bauplätze im zweiten Abschnitt habe die Gemeinde deutlich mehr eingenommen als veranschlagt. Da außerdem die Mittel für den geplanten Anbau an den Kindergarten Rötenberg in diesem Jahr nicht benötigt würden, stehe genügend Geld zur Verfügung, eine außerplanmäßige Erschließung zu finanzieren.

Eine zum 1. Oktober erfolgte Gesetzesänderung komme der Gemeinde außerdem zugute. Die Summe, ab der öffentlich ausgeschrieben werden müsse, sei von 800 000 Euro auf eine Million Euro heraufgesetzt worden. So sei es möglich, mehrere Angebote einzuholen und zu vergleichen.

Um keine Zeit zu verlieren, schlage die Verwaltung vor, sofort mit der Ausschreibung zu beginnen und ihm das Eilentscheidungsrecht zu übertragen, damit er die Arbeiten dem günstigsten Bieter vergeben könne. Ansonsten wäre eine reguläre Vergabe durch das Gremium erst Ende November möglich, verglich Lehrer.

Jochen Schmid sprach von einer erfreulichen Entwicklung und begrüßte das Vorhaben der Verwaltung. Michael Schwab äußerte die Hoffnung, die gleichen Bauplatzpreise wie beim ersten und zweiten Bauabschnitt zu erzielen. "Die 110 Euro pro Quadratmeter sind wohl nicht zu halten", befürchtete der Rathauschef.

Die vorgeschlagene außerplanmäßige Erschließung einschließlich der Ermächtigung des Bürgermeisters zur Vergabe erfolgte einstimmig.