Soziales: Pflegeappartments der Seniorenresidenz sind vermarktet / Vorsprung vor Waldmössingen

Das Dach ist dicht, der Kran abgebaut. Nun geht es mit den Bauarbeiten an der Seniorenresidenz ohne Unterbrechung im Inneren weiter.

Aichhalden. Nach nur achtmonatiger Bauzeit ist der Rohbau der Seniorenresidenz im Bereich "Gäßle/Hintere Stadt" in Aichhalden fertiggestellt. Seit dem Spatenstich Anfang März ist das dreigeschossige Großprojekt im zweistelligen Millionen-Euro-Bereich rasant gewachsen.

Derzeit werden nach Auskunft von Marketingleiter Stefan Schlichting von der Investorengruppe Carestone Group aus Garbsen (bei Hannover), die Pflegeimmobilien als Kapitalanlage plant, baut und vermarktet, die Fenster eingebaut. Elektro-, Heizung- und Sanitärarbeiten haben ebenfalls schon begonnen.

Betriebsbeginn im Sommer 2021 nach wie vor realistisch

Auch im Außenbereich geht es weiter mit der Herstellung der Fassade in Form eines Wärmedämmverbundsystems. Laut Schlichting liegen die Bauarbeiten gut im Zeitplan, so dass der anvisierte Betriebsbeginn für Sommer 2021 weiterhin realistisch ist.

Die zentrumsnahe Pflegeeinrichtung sieht 78 stationäre Pflegeplätze für Bewohner aller Pflegegrade vor. In einem Tagespflegebereich im Erdgeschoss sollen weitere 16 Plätze für Tagesgäste im Hol- und Bringdienst eingerichtet werden. Ferner sollen eine hauseigene Kapelle mit seelsorgerischer Begleitung, ein Friseursalon und ein öffentliches Café-Restaurant Platz finden. In letzterem soll ein Mittagstisch auch für Besucher angeboten werden.

Nahezu optimal verlaufen sei die Vermarktung. Von den 78 stationären Pflegeappartements, ausschließlich als Einzelzimmer konzipiert, seien 74 verkauft und vier reserviert. Sie befänden sich zu 100 Prozent in Privatbesitz, teilt Schlichting mit.

Betreiber des Seniorenzentrums wird das Unternehmen Menetatis aus Bergheim bei Köln sein, dessen Kerngeschäft die stationäre Altenpflege ist. Es hat bereits begonnen, Personal zu rekrutieren, was angesichts der Corona-Situation kein einfaches Unterfangen sein wird.

Mit dem Verlauf der Baumaßnahme bestens zufrieden zeigt sich Bürgermeister Michael Lehrer. Das entstehende Angebot an Pflegeplätzen werde den Bedarf für Aichhalden und benachbarte Kommunen für längere Zeit abdecken.

"Ich bin froh, dass der Neubau so rasch fortgeschritten ist. Diesen Vorsprung wird die Konkurrenz nicht mehr aufholen können", betont Lehrer mit Blick nach Waldmössingen, wo seit dem Abbruch des ehemaligen Gasthauses "Kreuz" in der Heimbachstraße die Baustelle ruht. Dabei waren die dortigen Investoren bei der Vorstellung des Projekts in ähnlicher Größenordnung im Dezember 2018 zuversichtlich, bis Mitte 2020 den Betrieb aufnehmen zu können.

Der Wunsch nach einer Seniorenresidenz in Aichhalden besteht nach Auskunft des Bürgermeisters schon länger. Bereits vor der Jahrtausendwende sei durch den Gemeinderat in diese Richtung geplant und im Bereich Gäßle eine circa 5000 Quadratmeter große Fläche im Flächennutzungsplan für eine Bebauung ausgewiesen worden.