Otto und Matt Bogenschütz beim Dorfrundgang vor dem Wagner-Haus Foto: Bogenschütz

Matt Bogenschütz war in Bisingen auf der Suche nach seinen Vorfahren.

Matt Bogenschutz – die englische Sprache kennt keinen Umlaut – hat mit seiner Ehefrau Jeanne seine Vorfahren in Zimmern gesucht.

 

Der ledige Christian Bogenschütz fuhr im April 1843 auf einem Ozeandampfer von Amsterdam aus nach New York. Er folgte Lorenz Kostanzer aus Zimmern, der einige Monate zuvor mit seinen Kindern in New York ankam.

Christian traf in den USA seine Jugendliebe Krezentia. Nach anderthalb Jahren heirateten sie.

Getreide für örtliche Brauereien

Durch den Eisenbahnbau von New York nach Seattle an der Westküste kam Christian nach Milwaukee bei Chicago. Als Farmer bekam er dort 30 Hektar Land vom Staat zugewiesen. Seine Getreideernten lieferte er an die örtlichen Brauereien.

Am Michigansee ließen sich viele Auswanderer aus Orten um die Zollerburg nieder. 1843 begannen die Hungerjahre im Zollernland. Christians ältester Bruder Karl erhielt traditionell das elterliche Bauernhaus.

Auch Krezentia hatte ältere Brüder und Schwestern und keinen Anspruch auf ein Bauernhaus. So blieb Christian nichts anderes übrig, als nach Amerika auszuwandern.

Er hätte in den Hungerjahren nie eine fürstliche und gemeindliche Erlaubnis zur Hochzeit bekommen und in den Dienst als Knecht bei der „Herrschaft“ oder einem Großbauern treten müssen.

Krezentia bekam elf Kinder. Alle heirateten Männer oder Frauen, deren Eltern ebenfalls aus Zimmern oder der Umgebung stammten. Erst in der nächsten Generation wurde zwischen Deutschstämmigen der weiteren Umgebung geheiratet.

Gene Hopp, ein Sohn von Margaret Bogenschutz, suchte 1999 seine Vorfahren in Zimmern. Er schrieb mehrere Familien an, Otto Bogenschütz antwortete.

Für den Schüleraustauch des Hechinger Gymnasiums mit einer Schule in Seattle, an der seine Töchter Christine und Caroline teilnahmen, fertigte Otto Bogenschütz einen Stammbaum der Familie in Zimmern an. Er beginnt 1320 und endet 1870.

Gene Hopp veröffentlichte den Stammbaum in einer genealogischen Zeitschrift deutschstämmiger Amerikaner. In den vergangenen Jahren besuchten einige Nachkommen von Christian Bogenschütz Zimmern.

Seine Brüder wollen in den nächsten Jahren Zimmern besuchen

Auch Matt Bogenschutz zeigte sich sehr interessiert am heutigen Ort Zimmern. Christians Geburtshaus und das Wagner-Haus im Oberdorf wird er sehr gut in Erinnerung behalten.

Für ihn war das Wagner-Haus der Höhepunkt seines Dorfrundgangs. Seine Brüder wollen in den nächsten Jahren Zimmern besuchen.