Beim FSV Frankfurt gab es einen Nichtangriffspakt. Foto: Dold

Die Alten Herren des Fußballvereins Hardt erlebten einen nicht alltäglichen Ausflug nach Frankfurt

Hardt. Nein, ganz so viel Nervenkitzel hätte es nicht gebraucht: Die AH des FC Hardt übernachtete beim Ausflug nach Frankfurt in einer der drei gefährlichsten Straßen Deutschlands. Dort braucht sogar die Müllabfuhr Polizeischutz. Zwischen Drogenjunkies und Vorbestraften ging im Frankfurter Bahnhofsviertel aber alles gut: Kein Strolch langte den Reisenden aus dem Schwarzwald in den Kittelsack, um den Geldbeutel zu stehlen. Vielmehr hatten die Gestrandeten der Gesellschaft genug mit sich selbst zu tun.

Wie bei der "Schande von Gijon"

Abgesehen von diesen Anblicken menschlicher Abgründe war es eine rundum gelungene Ausfahrt. Während die Vorhut bereits einen Tag früher anreiste, folgte der Großteil der 21-köpfigen Gruppe am nächsten Morgen.

Zunächst ging es zum Regionalligamatch zwischen FSV Frankfurt und dem SV Elversberg. Dort erlebten die Hardter einen handfesten Skandal: In den letzten zehn Minuten wurde der Ball nur noch hin- und hergeschoben, da beiden Teams das 1:1 für ihre Saisonziele reichten. Manche fühlten sich an die "Schande von Gijon" bei der WM 1982 zwischen Deutschland und Österreich erinnert.

Ebbelwoi erinnert stark an Most

Bei der folgenden Stadtführung kamen alle aber schnell wieder auf andere Gedanken. Dort erfuhren sie Spannendes von einstigen Kaisern und amerikanischen GIs, die die Stadt unsicher machten. Zum Abschluss wurde ein Glas des Frankfurter Nationalgetränks serviert: Ebbelwoi – die Unterschiede zum heimischen Most waren äußerst gering. Trotzdem wurde der eine oder andere "Bembel" nachgeordert. Nach einem Abschluss im Altstadtviertel Sachsenhausen waren am nächsten Morgen bei einem Spaziergang gute Nerven gefragt: In der Moselstraße gab es bereits Schlägereien und Drogenabhängige setzten sich Spritzen.

Glitzernde Welt der Bankentürme

Deutlich entspannter war die folgende Schifffahrt bei Kaiserwetter auf dem Main, wo sich mit den glitzernden Bankentürmen eine völlig andere Welt auftat. Die Skyline war jedenfalls beeindruckend für die Reisenden.

Eigentlicher Höhepunkt der Reise war der Besuch des Bundesligaspiels zwischen Eintracht Frankfurt und Borussia Mönchengladbach. Dort hielten sich die spielerischen Glanzlichter der kickenden Millionäre zwar in Grenzen, doch die Stimmung war angesichts der jüngsten Frankfurter Erfolge im Europapokal fabelhaft.

Einmal mehr Chaos bei der Bahn

Nach so vielen Eindrücken in der Großstadt musste die Rückreise angetreten werden. Wie fast nicht anders zu erwarten war, waren die Züge der Deutschen Bahn wieder einmal kräftig verspätet und es musste improvisiert werden. Letztlich kamen aber alle wohlbehalten in der Heimat an – und freuen sich bereits auf den nächsten Ausflug. Die Organisation hatten Stefan Jauch und Martin Dold inne.