Nach der Verurteilung von zwei russischen Spionen in Deutschland strebt die Führung in Moskau nach einem Zeitungsbericht einen Agentenaustausch an. „Wir werden die Unseren da rausholen“, zitierte die Zeitung „Kommersant“ einen Geheimdienstmitarbeiter in Moskau. Foto: dpa

Nach der Verurteilung von zwei russischen Spionen in Deutschland strebt die Führung in Moskau nach einem Zeitungsbericht einen Agentenaustausch an. „Wir werden die Unseren da rausholen“, zitierte die Zeitung „Kommersant“ einen Geheimdienstmitarbeiter in Moskau.

Moskau/Stuttgart - Nach der Verurteilung von zwei russischen Spionen in Deutschland strebt die Führung in Moskau nach einem Zeitungsbericht einen Agentenaustausch an. „Wir werden die Unseren da rausholen“, zitierte die Zeitung „Kommersant“ am Montag einen Geheimdienstmitarbeiter in Moskau. Die Gespräche über einen Austausch hätten nach dem Urteil des Oberlandesgerichts Stuttgart begonnen.

Das wegen Spionage für Russland zu fünfeinhalb und sechseinhalb Jahre verurteilte Ehepaar hatte im baden-württembergischen Balingen und im hessischen Marburg ein Doppelleben geführt. Die wahren Identitäten kennt selbst das Gericht nicht.

Das Paar, das unter dem Namen Anschlag lebte, war laut „Kommersant“ aufgeflogen, nachdem der russische Geheimdienstler Alexander Potejew die Seiten gewechselt und 2010 ein Netz von russischen Agenten verraten hatte.

Der Austausch könne jederzeit über die Bühne gehen, berichtete das Blatt unter Berufung auf den deutschen Verteidiger Horst-Dieter Pötschke. Nach „Kommersant“-Informationen sitzt derzeit der Russe Andrej Dumenkow wegen Spionage für Deutschland im Gefängnis. Er war 2006 zu zwölf Jahren Haft verurteilt worden. Er soll versucht haben, Deutschland geheime Daten aus der Raketenherstellung zu verkaufen.

Nach Informationen der Zeitung haben westliche Experten großes Interesse an den früheren FSB-Geheimdienstoffizier Waleri Michailow, der wegen Geheimnisverrats an die USA zu 18 Jahren Gefängnis verurteilt worden war. Dieser Name sei in Gesprächen mit der Deutschen Seite gefallen, berichtete das Blatt weiter.