Der Startschuss für das Gemeindeentwicklungskonzept (GEK) fiel im Dezember 2023, nicht einmal ein Jahr später liegt das Papier am Freitag fertig auf dem Ratstisch.
Eine lebendige Ortsmitte zu schaffen und dafür Fördermittel an Land zu ziehen – so lautet das Hauptziel des Projekts. Aber auch Themen wie die Stärkung nachhaltiger Mobilität oder Klimawandelanpassungsmaßnahmen stehen im Fokus. Mit einer umfangreichen Analyse, zusammengestellt und bearbeitet vom Büro Reschl Stadtentwicklung, wurden die Stärken und Schwächen der Gemeinde Ostelsheim unter die Lupe genommen. Wichtige Grundlage für die weitere Entwicklung war eine repräsentative Befragung der Ostelsheimer Bevölkerung.
Kritik und Ideen
Die nächsten Schritte: eine Klausurtagung des Gemeinderats und danach eine Bürgerbeteiligungsveranstaltung in der Gemeindehalle im Juli dieses Jahres. Dort konnten sich die Ostelsheimer direkt mit Vorschlägen, Kritik und Ideen für die weitere Ortsentwicklung einbringen. Besonders die örtlichen Einkaufsmöglichkeiten, Gastronomie – auf welche die Kommune jedoch wenig Einfluss hat – die ärztliche Versorgung oder das Fehlen einer Apotheke brennen den Ostelsheimern unter den Nägeln. Wobei sich durch die Eröffnung des Norma die Nahversorgungssituation inzwischen erheblich verbessert hat.
Verkehrssituation treibt die Bevölkerung um
Vermisst werden laut repräsentativer Erhebung Treffpunkte für Jugendliche. Die Erhebung hat außerdem ergeben, dass eine altersgerechte Infrastruktur, die Gewerbeentwicklung und die Verkehrssituation – Durchgangsverkehr, Parken, ÖPNV, Rad- und Fußverbindungen/Querungen – die Umfrageteilnehmer umtreiben.
Im Anschluss hat das Büro Reschl Stadtentwicklung sämtliche Ergebnisse der Befragung gesichtet und daraus einen Entwurf des Handlungsprogramms erstellt. „Nachdem das Handlungsprogramm dem Gemeinderat vorgestellt wurde, hat dieser die Schwerpunkte des Konzepts festgelegt. Dadurch liegt der Verwaltung nun ein langfristiges Programm vor, dass Schwerpunkte und Prioritäten der Entwicklung definiert“, heißt es in der Sitzungsvorlage des Gemeinderats am kommenden Freitag.
Förderbescheid im Frühjahr 2025 erwartet
Parallel wurde demnach das sogenannte gebietsbezogene integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept (GISEK) erstellt. Es leitet sich aus dem Gemeindeentwicklungskonzept ab und stellt den Antrag für die Aufnahme in ein Programm der städtebaulichen Erneuerung (Sanierungsgebiet) dar. Die Entscheidung über die Aufnahme in das Förderprogramm des Landes erfolgt laut Gemeindeverwaltung im Frühjahr 2025. „Bei Aufnahme können zum einen wichtige kommunale Maßnahmen, aber auch private Sanierungsvorhaben der Einwohnerinnen und Einwohner mit der finanziellen Unterstützung des Landes umgesetzt werden und ein wichtiger Beitrag zur Weiterentwicklung der Gemeinde geleistet werden“, heißt es dazu in der Beratungsvorlage.
Der Gemeinderat soll zum einen das Handlungsprogramm des integrierten Gemeindeentwicklungskonzept Ostelsheim 2040 mit Maßnahmenplan beschließen, zum anderen das GISEK „Ortsmitte“ in der Version vom Oktober 2024. Das Ratsgremium soll die Verwaltung damit beauftragen, den Antrag für die Aufnahme in das Städtebauförderprogramm für das ausgewiesene Sanierungsgebiet „Ortsmitte“ zu stellen sowie alle weiteren notwendigen Schritte zu gehen.
Über diese Themen wird am Freitag außerdem beraten
Die Sitzung des Gemeinderats am Freitag, 25. Oktober, beginnt um 19 Uhr im Veranstaltungssaal des Rathauses. Auf der Tagesordnung stehen außer der Beschlussfassung zum Handlungsprogramm des integrierten Gemeindeentwicklungskonzepts und des gebietsbezogenen integrierten Entwicklungskonzepts die Festsetzung der Hebesätze für die Grundsteuer A und B ab 1. Januar 2025 sowie Neufassung der Hebesatzsatzung und die Gebührenkalkulation 2025 – Ermessensentscheidungen des Gemeinderats. Die weiteren Punkte auf der Tagesordnung: Generalsanierung der Trinkwasserbehälter Hohe Halde und Weingärten, Spendenannahme, Bekanntgaben/Verschiedenes.