Bei einer Demonstration gegen den AfD-Parteitag ist es zu Auseinandersetzungen zwischen Teilnehmern und der Polizei gekommen. Foto: dpa/Philipp von Ditfurth

Bei einer Demonstration gegen den AfD-Parteitag im badischen Offenburg kommt es zu Ausschreitungen. Es gibt einige Verletzte, die Polizei setzt Schlagstöcke ein und nimmt die Personalien von mehr als 400 Teilnehmern auf.

Nach Ausschreitungen beim Protest gegen einen AfD-Parteitag in Offenburg wird gegen mehrere mutmaßliche Gewalttäter ermittelt. Die Polizei nahm am Samstag die Personalien von mehr als 400 Teilnehmern einer Demonstration fest, die in Krawalle mit Verletzten ausgeartet war.

Im Raum standen Vorwürfe wie schwerer Landfriedensbruch, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und Körperverletzung. Wie ein dpa-Reporter berichtete, setzten Beamte Schlagstöcke gegen Demonstranten ein, um den Protestzug zu stoppen. Gleichzeitig seien die Teilnehmer per Lautsprecher aufgefordert worden, friedlich zu bleiben. Für mehr als 200 Personen gab es laut Polizei einen Platzverweis, um weitere Störaktionen zu verhindern.

Mehr als 50 Polizisten verletzt

Laut Polizeiangaben wurden 53 Beamte verletzt. Die Polizisten erlitten Atemwegsreizungen, weil sie mit einem Feuerlöscher gezielt angesprüht wurden und weil Vermummungsmaterial, Kleidung und Pyrotechnik brannten, wie die Polizei am Sonntag in Offenburg mitteilte. Andere Beamte trugen Prellungen und Schürfungen davon, weil sie geschlagen und getreten wurden.

17 Beamte waren nach dem Einsatz dienstunfähig, berichtete die Polizei und aktualisierte damit eigene Angaben zum Einsatzgeschehen vom Samstag. Zwei Demonstrationsteilnehmer wurden ebenfalls verletzt. „Bislang wurden gegen mehrere Teilnehmer der Demonstration 20 Ermittlungsverfahren eingeleitet“, hieß es in einer Mitteilung. Es gebe eine Ermittlungsgruppe, die mögliche Straftäter identifiziere und die Verfahren bearbeite.

Mehrere Hundert Parteimitglieder nehmen teil

Die AfD Baden-Württemberg war am Samstag zu ihrem Landesparteitag in der badischen Stadt im Ortenaukreis zusammengekommen. An der zweitägigen Veranstaltung nehmen mehrere Hundert Mitglieder der Oppositionspartei teil. Am Samstag verabschiedete die AfD mehrere Resolutionen, unter anderem zum Ukraine-Krieg.

Seit Juli wird der AfD-Landesverband vom Verfassungsschutz als rechtsextremistischer Verdachtsfall beobachtet. Der Geheimdienst darf die Rechtspopulisten damit genauer unter die Lupe nehmen und unter strengen Voraussetzungen Mitglieder observieren, Telefone überwachen sowie Informanten anwerben.